ahmen vögel töne nach begleiten sie chöre im hain verstummen sie beim anblick ihrer jungen um nicht feinde anzulocken singen sie erst wieder am grab des sängers hört man sie im paradies essen kinder ihr fleisch werden schöner ihre…
kreise
FÜR DIE ZIGEUNER IN HILDESHEIM
du siebensaite schnurre deine klage du tamburin das deren habgier blechte die kinder sind die sterne unsrer tage die kessel sind die sonnen unsrer nächte die hufabdrücke die das wasser halten beweint der mond verschwunden sind die pferde…
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Sternenhimmel Du mein Aufgeschautes immer schon wie Kind umarmt Kein Haar in der Milch mehr gefunden wie gut Und Nachts die Dunkelheit in Wellen überm Wald als Atem ohne Angst *** Weiterführend →…
Wie die Verletzungen
Wie die Verletzungen zustande gekommen wären. Wie man sich hätte trotz des Ernstes der Lage weiter fortbewegen können. Wie man hätte den Ernst der Lage übersehen können. Wie man sich trotzdem den Ernst der Lage zunutze gemacht hatte. Wie weit…
Kleine Wende
Früher war die Zeit weit und der Raum eng, sagt Arthur, heute ist es umgekehrt. Das ändert auch die Irrtümer und Illusionen. Also gehen die Irrtümer jetzt weiter, sage ich, und die Illusionen werden enger. Nein, sagt Arthur, da die…
Abwehr
Kehren
Es war eine Ebbe in meinem Blut
Fremdheit bei gleichzeitiger fast physischer Nähe
Der Titel stößt ob seiner Gelahrtheit den Leser vor den Kopf. Das mag gewollt sein, eine absichtliche (Ver)Störung des Rezipienten. Dies ergäbe insofern Sinn, als Verstörung (für mich) ein Kennzeichen der enthaltenen Lyrik ist, die so glasklar daherkommt, dass sie jedes Verständnis…
der Aufstand kommt so oder so
sag, was du zu sagen hast sag, wer du bist und sag vor allem, was du wirklich willst wovon bist du abhängig? wer bezahlt dich? wie hoch ist dein Preis? ab welcher Summe begehst auch du Verrat? und dann sag…
Wie es begann
Die Rheinländer, zum Leben verurteilt
Freier Fall
Das Leben, sage ich, ist eine dunkle Kammer mit zwei Türen. Ein Zimmer hat eine Tür und ein Fenster, sagt Arthur, zur Tür kam ich rein, zum Fenster hinaus geht mein Blick. Kannst du, sage ich, die Schwärze deiner Aussicht…
Sie entbinden sich aller Zutat
Sie entbinden sich aller Zutat, die auf Verknotungen beruht, solange sie einander befestigen am immer Beweglichen. Das Bewegliche hat geordneten Raum und eine Zeit, die sich der Dauer versichert, solange Haltlosigkeit sich Chaos nennt. Da gibt es offene Stellen ohne…
Tundralieder II
blicke aus kalten wüsten heute gelten sie dir du bist die stadt die sie singen wo dein palast steht ist hier windüberdacht wirst du bauen himmels raspel ruht lange karawanen sendet dir Hatschepsut unter dem regen glänzst du…
Einziehen
Zeit Rhythmus Alarm – Zu den Gedichten Julia Dathes
hommage à jean krier
Vita omnis mortis hora
Arthur liest die Zeitung gern. Melancholie ist täglich Ziel und Ausgang seiner Sucht nach schweren Katastrophen, die ihn trösten, wenn er unter Schmerzen seiner Seele neues Leben findet. Sein Lebensthema ist der Tod, in allen Varianten liest er, was…
Ideale der Revolution

Inmitten des blau-weißen Paperback-Umschlags blickt uns die fotografische Abbildung eines jungen Mannes an: Moyshe Kulbak, Autor des 1926 im Warschauer Verlag Kultur-Lige in jiddischer Sprache erschienenen Erzählbandes Montog. Eyn kleyner roman. Aufgeteilt in zwanzig Textpassagen erzählt uns ein vielstimmiger…
Wellen
Wellen, Wellen, Marina Poncho one size, drahtlos im freien Raum die Wellen sie schweben so elektro und magnetisch – I tell you poems of science and love und wo ist jetzt mein Poncho? Luxemburg ist weit und west scottish…
An Anna Blume
Tundralieder I
ich hab dich gesehn da warst du frei da hörten die wilden tiere auf dich du formtest die dinge mit deinem blick und du gabst ihnen deinen eigenen strich du nanntest den namen und du warst du und…
AbstandNehmen
Wir hatten uns im AbstandNehmen verschätzt. Von Anfang an haben wir uns in der Wahl der Maßeinheit verschätzt. Wir haben uns in der Verwendbarkeit der Geräte getäuscht. Wir haben uns in der Handhabung der Geräte getäuscht.Wir hatten mit einem solchen…
Hatte hate Evoltion
Der Schatten macht nur Sinn, wenn das Weiß dunkler wird in dieser unmenschlichen Wohnform in Erinnerung einer Stadt da muss es Treppen und Türen geben, zur Arbeit muss man kommen die erste Schicht liegt wie schmiegt, sieh an, mehrere…
Frühstücksidylle
Arthuresk
Du siehst alles zu arthuristisch, sage ich. Das liegt an meiner Arthurität, sagt Arthur, aber arthuretisch hast du Recht. Arthur, ist das nicht arthuriotisch?, sage ich. Arthürlich!, sagt Arthur. *** Arthurgeschichten von Ulrich Bergmann. KUNO 2018. Als intensiver Beobachter verfügt…
Twitteratur – von John Berger
Was mich mehr als irgendetwas sonst mit meinem eigenen Tod aussöhnt, ist das Bild eines Ortes: eines Ortes, wo deine Gebeine und meine bestattet, unbedeckt zueinander geworfen sind. Sie sind dort wild durcheinander gestreut. Eine deiner Rippen lehnt an meinem…
Ausgehend von Rheinkilometer 630
Ein Prosit auf das kommende Jahr
Weltgeschehensschleuder
Sie vergleichen ihre Texte
ofen
Das Original und die Fälschung
Das Original ist eine reine Fiktion, sagt Arthur, im Grunde sind wir alle nur Kopien. Es ist doch kein Mensch wie der andere, sage ich, jeder von uns ist ein Unikat. Das glauben wir, sagt Arthur. Wir sind nur…
Blick zurück, nach vorn

Hier ist er also, der große Zeitroman für Marcel-Reich-Ranicki. Wend Kässens, NDR 3, Literatur vor Mitternacht Auch in seinem ersten Roman Abgeschlossenes Sammelgebiet knüpfte Weigoni an Errungenschaften der modernen Prosa an: Die Montagetechnik und der filmhafte Bildwechsel, der Perspektivenwechsel und…
europa und die neuen toten
Weihnachtszonenlied
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Reisebücher

„Der Ural ist eine seltsame Region mit Rätseln und Geheimnissen ohne Ende.“ Mit dieser vielversprechenden Feststellung präsentiert Tatjana Kuschtewskaja, die bereits in ihren zahlreichen Reisebüchern (vgl. u.a. „Transsibirische Eisenbahn“, „Der Baikal“, „Sibirienreise- die Lena“, „Der Jenissei“, „Kamtschatka – Unterwegs…
Twitteratur – von Heinrich Böll

Einmischung ist die einzige Möglichkeit, realistisch zu bleiben. „[…] nicht die dreißigjährigen Frühvollendeten, nicht die Bachmann, nicht Enzensberger und auch nicht Grass sondern der bald fünfzigjährige Böll steht repräsentativ für die deutsche Nachkriegsliteratur. Er ist ihr Klassiker.“ Karl Heinz…