auf ein Wort
aber ein Wort nur
kein Graben doch
so viele Anläufe bis
da wieder drüber
gesprungen ist ohne
Worte zu brechen oder
Knöchel verknacksen
drüber lachen
wenn mein Herz klopft
lachen
über den Kloß im Hals
laut lachen
über das Gelächter
lachen
über Schmerzen die
die gehen und die
nicht gehen lachen
über den Tod
lachen
bevor ich tot bin
Einbaum
ein Einbaum ist ein Baumstück aus
dem schnitt man ein Stück Baum heraus
baut man ein Stück Baum wieder ein
ein Baum kanns leider nicht mehr sein
denn ist erst mal was um gehauen
lässt sich daraus kein Baum mehr bauen
Freundschaft
mein Feind
der mir
am Stuhlbein sägt
Gott sei Dank hab ich noch drei
aber wackeln tut‘s
gewaltig
mein Freund
sägt wenigstens alle vier ab
dann muss ich wieder stehen
oder er lässt mich sitzen
Angst
einfach der Angst
die Zunge rausstrecken
und weitergehen
die ist ja nicht beleidigt
kommt wieder wehe
ich hab dann grad
den Mund zu
voll genommen
krieg die Zunge
nicht raus nicht
einen Fuß
vor den anderen
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mit Haut und
Haaren zu Berge
mir ohne Grund
die Augen zu
weit der Blick
ohne Aussicht
im Winter
Glocken die Glocken
kratzen das Dunkel
früh schon die
schaufeln Schnee
mir ins Zimmer
nur eine Glühbirne
gegenüber
schlaflos der Mann
Alp
Dunkel lichten Zeilen brechen
höher schichten Silben knechten
reimen Enden grob verflechten
Flaches streichen Schnitte reizen
so per Vers mich zu den weichen
harten Lauten an vertrauten
durchgefeilten Denkbarkeiten
dankbar klammern wüst bebildert
Traum verwildert gegenteilig
lang nicht weil ich widerwillig
was nicht fasse mich verlasse
erst verliere erste Sätze
aus probiere grad Gedachtes
achtsam acht es kalte Reste
Fetzen letzte ausgeschlachtet
schlafen drüber Anfang wieder
schön
zu schön
alles
zu wahr
um zu sein
wach
in deinen
Armen
schlägt
mein Herz
dich in den
Schlaf
Sonett
dass ich dich hier für mein Sonett missbrauche
verzeih ich kann vor Reimen mich kaum retten
als ob die Verse plötzlich Füße hätten
ein flattriges Geschwirr in meinem Bauche
doch warum du ich kann es gar nicht sagen
du machst dich gut hier zwischen meinen Zeilen
dich aufzuschreiben muss ich mich beeilen
solange mich so nett Gedanken jagen
hab ich doch neulich erst die ganze Nacht
an dich und schönes denkend zugebracht
doch halt dein Bild verblasst je länger ich
dran denke ja dafür genier ich mich
so schauerhaft kanns gehn mit dem verblassen
drum sollten denken wir und reimen lassen
Kippe
ja eine anstecken noch
nach der andern
Asche im Zimmer Schwaden
vom Reden vom Trinken
Rauch dichter Kette
ohne zu lüften bitte
kein Lüftchen und keiner
der hustest und pustet
zurück will ich die
Unschuld die verdammte
flüchtig
bist du nur
weg gelaufen
hättest dir
nehmen sollen
die Zeit
vertreib mir die
Kommentare
Dieses Gedicht hat es in sich
Dieses Gedicht hat es in sich...großartig!!!
Dieses Gedicht hat es in sich
Dieses Gedicht hat es in sich...großartig!!!
Ein Architekt der Worte !
Danke !
Die Worte formen
die Sätze bilden
was interessieren Normen
in geistigen Gefilden !
Wird das Herz berührt
ohne große Erklärung
ist schon die Seele verführt
mit gültig göttlicher Währung !
B.Rad. 11. Mai 2015
Herzlichen Dank Herr von Lüttichau für Ihre wirkungsvolle Dosierung der Worte.
Die Essenz des Schreibens als geistige Indikation für alle Fälle und zur Motivation für eigene Inspiration.
Merci
Bettina Radermacher
Schlicht, aber ergreifend!
Wahr und weise, ironisch, melancholisch, beseelt!
Moers, Juli 2015, E. P.
ein gedicht
lieber Herr von Lüttichau, Helm-Fried, schön das zu lesen. besselte Worte kann ich nur sagen. Und ich bin ein Fan von Hubert & Staller. einen schönen Tag. Liebe Grüße Birgit
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