1. Die Ankunft eines Zuges
Du würdest in diesem Zug ankommen,
deshalb wurde ich zum Bahnhof geschickt.
Zu jener Schwärze, jenem Grau,
den wandelnden Menschenmassen auf dem Bahnsteig
mit ihren Kartons, Säcken, Koffern,
Hühnern, Bananenbündeln und
sonstigen Habseligkeiten, oder jenen, die dasitzen,
kauen und spucken, den kaum bekleideten
Skeletten mit hochgestreckten Armen,
Handflächen nach oben.
Zu jenem sichtbar herabsinkenden
Ruß, dem bis in die Lungenspitzen dringenden
Kohlengeruch, dem zischenden Dampf, gewaltigen
Lokomotiven, deren Puffen langsam absinkt
zu einem gedehnten Aushauchen
nach der Einfahrt in den Bahnhof,
oder das von einem Stottern
zu einer pochenden Folge von Stichen wird,
wenn sie hinausfahren.
Du würdest in diesem Zug ankommen,
deshalb wurde ich zum Bahnhof geschickt.
2. Wässern des Gartens
Ich halte einen frühen Schlauch,
schwer und biegeunwillig.
Das Wasser fließt rund aus dem Ende,
mit einem kaum hörbaren Gurgeln.
Der Schlauch ist schwarz, die Pflanzen,
die ich gieße, haben verschiedene
Grauschattierungen. Eine gnadenlose
Sonne erzeugt scharfe Kontraste. Meine Füße
in den Sandalen sind gespenstisch weiß.
Ich werde etwa zwanzig Minuten
lang gießen, das sollte reichen,
damit der Garten die kommende
Hitze übersteht, bis ich in der
Abenddämmerung zurückkomme.
Ich gieße den Garten
nicht für mich selbst, sondern für
eine Freundin auf Reisen,
die das Wohlergehen ihrer
Blumen, Zwiebeln, Paprika,
Tomaten and Chilies
in meine Hände gelegt hat.
Ich bin kein guter Gärtner,
der sich mit Pflanzen auskennt,
aber ich tue mein Bestes für
meine Freundin, die auf mich zählt.
3. Verlassen der Fabrik
Die Dampfpfeife schrillt,
der Maschinenlärm ebbt ab,
aus den Toren bricht
ein Strom grauer Gestalten
mit verschmierten Gesichtern
unter Kappen mit Schirm.
Mein Bruder und ich stehen
am Gitter und warten auf Vater.
Als wir ihn entdecken, rennt
der Hausherr an uns vorbei.
Vater erkennt ihn zu spät, will
auf der Ferse wenden, aber
der Mann schießt auf ihn zu
und packt ihn an der Schulter.
Es gibt ein Gerangel.
Aufgeregte Gesichter und Hände.
Wir wissen, was das heißt,
es ist nicht das erste Mal.
Vielleicht sitzen wir heute
abend auf der Straße,
außer Vater hält ihn wieder hin
mit glühenden, unrealistischen
Versprechungen.
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