Man nennt sie Augen der Korbmacherinnen; es sind Zeichnungen von Augenpaaren, die sich in Höhlen entlang der Atlantikküste Frankreichs finden. Sie sind im Höhleninneren ringsherum auf das Gestein gemalt. Die Augen bestehen aus farbigen Kreisen. Der Äußere ist immer schwarz und der Innere meistens weiß gemalt, manchmal ist der innere Kreis rot. In unmittelbarer Nähe des Höhleneingangs, ist ein U in den Fels gehauen. Diese Malereien und diese U -Form finden sich ebenfalls in Höhlen der Wüsten Australiens und den Wäldern Nordamerikas.
Im Wald hoch in den Bergen
vermischt sich das Rauschen der Brandung mit dem Gesang des Westwindes
ihr Körper ist wie in einen dunkelblauen Mantel gehüllt
am Eingang erkennt sie ihr Zeichen
ihre linke Hand auf das Felsgestein legend schließt sie die Augen
aus dem Inneren der Höhle schauen Augenpaare
die Unermesslichkeit der Dinge
schauen tief in sie hinein
schwarz wie Schatten weiß wie Vollmondlicht
Die Frau ist den Weg gegangen
das Diamantfeld schaut auf sie nieder
lautlose Wesen wachen in silbergrauen Baumkronen
Copalduft liegt in der Luft und ein rhythmisches Schwingen
sie ist allein in der Mitte ihres Kreises
Nebelschwaden sind über den Waldboden zu ihr gekrochen
als sie in Gedanken bei den 7 Schwestern aus dem Inneren ihres Bauches ruft
du wo auch immer du bist wer auch immer du bist
ich liebe
ein Tier heult auf und sie gibt sich der plötzlichen Stille hin
Höhlen haben Augen wie Wüsten Wälder Gewässer
sie schauen dich an dich der du die Unermesslichkeit der Dinge fühlst
Äste Zweige Birkenrinde hat sie gesammelt für ein Feuer und den Korb
vom Gestein aus schauen sie zu ihr
es sind Kreise an der Wand schwarz wie die Nacht
ein uraltes Lied singend Laute ausstoßend entzündet sie das Feuer
der Ruf einer Waldohreule lässt sie aufhorchen
sie malt einen Kreis auf den Boden und setzt sich hinein
unterdessen tanzen Schatten an den Wänden
Blicke liegen auf ihr wenn sie ihr Werk vollführt
sie flechtet aus Zweigen und Haarsträhnen einen Korb
und webt ihr Träumen hinein
an die Wand malt sie ein Augenpaar
Sie setzt sich in den Eingang der Höhle und überlässt sich ihrem Traum bis Tautropfen von den Gräsern rollen.
Du wärst jung gewesen.
Kommentare
Dies hier
Hier wird endlich restlos deutlich weshalb man die Lyrik als die einzige Literaturgattung benennt, die mehr Schreiber als Leser hat.
Warum, Herr Ludwig...
.. so vernichtend und dann noch mit einer Plattitüde und ganz ohne Begründung? Eine Gattung so zu vernichten spricht nicht gerade von einem differenzierten Blick auf die Literatur. Ist nur gut, was die Massen mögen?
Obige Texte
Sorry aber das ist nicht lesenswert. Hier gibt es nicht nur keine Weiblichkeit sondern nicht einmal das Bemühen um welche. Man fühlt sich verspottet durch diese hölzernen Aufzählungen eigener Befindlichkeiten. Nicht zu empfehlen.
Muss denn, Frau Heuwart...
.. ein Text einer Frau immer auch Weiblichkeit haben? Was spricht gegen Befindlichkeiten? Befindlichkeiten sind Thema vieler Autoren, wie auch Judith Hermann, Raymond Carver etc. Sie könnten es auch dichte Atmosphäre nennen, die von der Autorin doch sehr schön und eindrücklich kreiert wird.
Dichte Atmosphäre
Um Vergebung des Vergleiches, aber "dichte Atmosphäre" hat auch eine kürzlich besuchte Toilette. Verdichtung ist kein Kriterium für Ästhetik. Ebenso wenig hat Quantität - hier Ihre Aufzählung - eine Option auf Qualität. Was hier zu lesen ist, gehört meines Erachtens gerade einmal so in ein Tagebuch. Zweifellos wohnt Lyrik mehr als anderer Literatur die Gefahr der Aufdringlichkeit inne; das kann man als Herausforderung ansehen, oder als Gelegenheit, schlecht Verdautes gemütlich und verantwortungslos abzulegen. Sicher bleiben solche Einschätzungen letztlich eine ganz persönliche Sache, mein Eindruck bleibt der einer nur schlecht verhohlenen Lust an der eigenen Geschmacklosigkeit.
Kommentar
gelöscht, bitte bleiben Sie sachlich! red/jf
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