Gewählter Autor: Oskar Pfenninger

Oskar Pfenninger

Bibliographie

2011

Leo und Yo

Was hier so unprätentiös als «Fragmente eines Lebens» vor uns steht, sind Momente eines reichen Lebens: reich an Ereignissen, Empfindungen, Begegnungen. Wir lesen von Lebensfäden, verbindungen, -trennungen, -verknüpfungen. Da ist zum Beispiel neben der liebenswürdigen Geschichte aus der Kindheit die Geschichte eines Mörders «nach-der-Tat»; neben einer Fluggeschichte aus der legendären Concorde steht himmeltraurig der Hampelmann im strömenden Regen am Stadtrand; und es gibt viele Geschichten um die «Annäherung Japan-Schweiz». Der Dank und die Erinnerung an die verstorbene japanische Ehefrau Yo werden zum lebensbejahenden Rückblick, Gegenwartsbild und Weiterleben. Die entscheidenden Ereignisse sind zu einem spannenden Kaleidoskop gefügt.


 
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2004

Vaters Liebe

der Junge ist knapp zwei Jahre alt, als seine Mutter im Herbst 1932 stirbt. Zusammen mit dem einige Jahre älteren Halbbruder, dem Vater und dem Grossvater wächst er im Pfarrhaus eines Dorfes auf. «Tanti», die der Vater in den Haushalt holt, wird für den Knaben zur wichtigsten Bezugsperson, die ihm jedoch wieder genommen wird, als Lydia, die neue Mutter, ins Haus kommt. Dass der Vater der Erziehung der beiden Kinder keine besondere Aufmerksamkeit schenkt, ist eher seiner Überforderung als seiner Überzeugung zuzuschreiben, auch wenn er liberal denkt. So bleiben sie mehrheitlich auf sich selbst gestellt.

Oskar Pfenninger zeichnet das Heranwachsen des Jungen und die Vater-Sohn-Beziehung in einer knappen, schnörkellosen Sprache. Der Ich-Erzähler stellt sich mit Neugier dem Leben und entwickelt früh grosse Selbständigkeit. Obwohl viel allein, spürt er, «dass etwas um mich war, mich behütete».

PRESSESTIMMEN

«Pfenningers kraftvolle und schöne Sprache fesselt vom ersten Satz an — ein kleines, wunderbares Buch. Für alle!» Schweizer Bibliotheksdienst

«In diesem Buch steckt eine ansteckende Unbefangenheit.» Neue Zürcher Zeitung

«65 Episoden fügt der Autor zum losen Entwicklungsroman, zu einem aufschlussreichen Stimmungsbild.» Buchjournal

«Oskar Pfenninger zeichnet das Heranwachsen des Jungen und die Vater-Sohn-Beziehung in einer knappen, schnörkellosen Sprache.» buch 2000 informationen

WochenZeitung WoZ vom 3. Juni 2004

«(…)

Vor dem Hintergrund des verehrten und zugleich irgendwie unnahbaren Vaters gelingt dem Sohn ein sehr authentisches Selbstporträt. Die ganze Spannung zwischen Liberalität und Puritanismus, zwischen intellektueller Neugier und ländlicher Enge, zwischen Freiheitsdurst und sittlicher Pflicht, wie sie Zwingli verordnet hatte, kommt hier meisterhaft zur Darstellung. Anders als Judith Giovanelli-Blocher, die in ihrer Geschichte der Pfarrfamilie Blocher («Das gefrorene Meer») grosse gedankliche Ausschweifungen macht, konzentriert sich Pfenninger auf seine präzisen, gefühlsfreien Erinnerungsbilder, die er hervorholt, uns unverblümt hinstellt und nicht hinterfragt. Das ist spannend, mitunter irritierend, aber auch wohltuend. Er steht zu seinem Ich und zeigt es, wie ein Gegenüber, keineswegs nur in einem schmeichelhaften Licht.

(…)

Auch in Christoph Heins grossartigem Roman «Von allem Anfang an» begegnen wir der Wirklichkeit eines protestantischen Pfarrhauses - jedoch lutherischer Prägung und in der DDR. Bei Pfenninger ist die zürcherische und schweizerische Wirklichkeit der frühen dreissiger bis in die frühen fünfziger Jahre die Reibungsfläche. Hautnahe soziale Not im Armenhaus, von den Nazis verfolgte Emigranten, die Landesausstellung und die Kinderlähmungsepidemie, von der Hannes, der ältere Bruder, erfasst wird. Die Angst vor dem Einmarsch der Deutschen, der rote 1.-Mai-Bändel, der Koreakrieg. In diesem Zeitraum mausert sich der schulfaule Junge, der sich gern verwöhnen lässt und zu Beginn des Kriegs für die deutsche Wehrmacht schwärmt, zu einem sehr eigenständigen Zeitgenossen, der sich auf seine Weise die Vorteile des Pfarrhauses zu Eigen macht und nach einer kaufmännischen Lehre Schauspieler wird, sich als Grenadier für die Waffenstillstandskommission zwischen Süd- und Nordkorea meldet und angenommen wird.

Später - das erfahren wir nicht in diesem Buch - wird Pfenninger lange in Japan leben. Das Rückflugbillett Korea-Schweiz liess er verfallen. In Ostasien hat Oskar Pfenninger zu seinem klaren Blick aufs väterliche Pfarrhaus und zu seiner scheinbar schwerelosen, unerhört konzisen Sprache gefunden.»
Paul L. Walser

 

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weitere Buchpublikationen:

„Vom Leben in der Fremde und von einer Heimkehr“, Grütli Druckerei, Zürich 1973.

„Vom Japanischen Lebensgefühl“
in: „Japan: Menschen und Räume“, Stichwörter zu Asien, Imba Verlag, Freiburg 1974.

„Wirtschaftsriese Japan“, Berufsschule der Stadt Zürich, Verlag Sauerländer, Aarau 1977.

„Auf dem Drachenberg“, Impressionen aus Japan, Erzählungen, Verlag der Arche, Zürich 1977.

„Reise nach Sarid“
in: „Pack deine Sachen und komm ...“, Edition Erpf, Bern 1979.

„Das Monster“, Erzählung, Verlag der Arche, Zürich 1979.

„ordnung“, Gedichte, pendo-lyrik, Pendo Verlag, Zürich 1986.

„Wie Scherben Glück bringen“, Erzählungen, Pendo Verlag, Zürich 1990.

„Überfahrt“, Roman, Pendo Verlag, Zürich 1995.

 

Radio DRS:

Hörspiele, Hörfolgen, Features, Interviews (ab 1956).

Als Japan-Korrespondent von Radio DRS Berichte für „Echo der Zeit“ (1966-72).

„Das Wort zum Tag“ (1992-97).


 

Film:

"Ein Schweizer wird Schweizer“, Prämiertes Filmexposé für die Praesens-Film, 1966.

„Transit Bern“, Drehbuch, zusammen mit Filmemacher Ulrich Schweizer, 1976.

 

Oskar Pfenninger Autor Bibliographie

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