Gewählter Autor: Swantje Lichtenstein
Swantje Lichtenstein
Bibliographie
2012
Horae. Widerständige Stunden
Gedichte
Horae zerstreut Gattungen. Horae ist ein Zyklus, der die Genre und die Genien hintergeht. Ist ein zyklischer Widerstand. Horae überlagert sich. Dreht um. Und umher. Wächst an. Zu den püppchenhaften Versen, wütenden Gesängen und theoretischen Sagen. Er echot nicht. Versucht.Versucht Form, Vorgabe, Begriff.

2010
Entlang der lebendigen Linie Sexophismen.
Ein lyrischer Zyklus
Der Zyklus umkreist die Themen: Literatur und Pornographie, poetische Erkenntnis und Geschlecht. Von der Hure Babylon zur Sprachverwirrung, von der Linie zum Straßenstrich. Die poetischen „Gegenschlüsse“, so nannte Aristoteles die Sophismen, sprechen von Lüge und Betrug des Textes, vom missbräuchlichen Schreiben und Sprechen.
Die Beziehungen zwischen Leser und Text sowie Leser und Autor sind intim. Es handelt sich dabei um ein Wechselverhältnis von Nähe und Distanz, von aktiven und passiven Parteien, von anhängigem und unabhängigem Teil. Das reziproke Moment wechselt ständig die Seiten in diesen Texten. Die „Sexsophismen“ handeln von der listigen Erfindung und den Stadien des Lesens, von den verschiedenen Arten des Konsums, von der Erotik zwischen den Zeilen, vom Durchdringen und Eindringen in den Text, von Wechselseitigem, von Bezügen und Anzüglichem. Die lyrische Form weist von Beginn an auf den Anfang zurück.

2009
landen
Gedichte
In der Natur lagern wir, aus der Natur heraus starten wir, um dann doch wieder hier zu landen: »Landen« ist ein Band voll außergewöhnlicher Entdeckungen. Swantje Lichtenstein ist eine scharfe Beobachterin und verfügt über ein geschliffenes Sprachverständnis. Sie versteht es, menschliche Gemütsverfassungen als Aggregatzustände zu beschreiben und die Verbindungslinien von Natur und Kultur sichtbar zu machen. Ein bemerkenswerter Wortschatz trifft hier auf archaische Musikalität: »Regelmäßige Pflanzenzungen vor diesen Wegen, / Stapelflächen, schichtgrüne Areale im ungehemmten Vergessen.«
> Leseprobe

2006
figurenflecken oder blinde verschickung

2004
Das lyrische Projekt.
Rhetorik, Räumlichkeit und Wissenschaft
Charakteristisch für das ausgehende 20. Jahrhundert sind die verschiedenen medialen Erscheinungsformen der Episteme. Die phonotextuelle Inszenierung der metapoetischen Lyrik zeigt, dass auch die Lyrik nicht frei von den epistemischen Veränderungen ist, sondern diese Veränderungen strukturell verinnerlicht hat.
Die Ökonomie der Sprache einerseits und der enzyklopädische Charakter der einzelnen Worte anderseits schafften ein Ungleichgewicht, das eine Spannung erzeugt, die die Lyrik befruchtet. Auf welche Art dies geschieht bzw. mit welchen Verfahren die neue deutsche Lyrik im kulturellen Feld auf diese Spannung reagiert, wird in dieser Arbeit untersucht.

