Gewählter Autor: Walle Sayer
Walle Sayer
Bibliographie
2009
Kerngehäuse
»Er ist ein Spurensucher im Millimeterbereich.
Einer, der im Detail das Ganze
aufspürt, und so in seiner Welt die ganze
Welt.« Südwestrundfunk
Woran zerbricht ein Brecheisen? Und inwiefern ist
Aufgespartes mehr wert als Angespartes? Was geschieht,
wenn man einem defekten Navigator als Zielort Damals
eingibt?Wenn man einen abgekauten Schnuller an den
Schweif einer Silvesterrakete bindet? Wenn diese Zeitformel
angewandt wird: es ist noch zu spät, um jetzt schon
heimzugehen?
Zwischen dem milderen Dennoch und dem härteren Trotzdem
hüten ein paar leere Stuhlreihen das Lichtgeheimnis
dieser Texte, in denen es um solch wesentliche Fragen geht
und im Wesentlichen um den Nennwert des Gesehenen,
um die Aura des Augenblickes.
Orte, Dinge, Räume, Begebenheiten, Zeichen und Chiffren,
innere und äußere Landschaften, Vergewisserungen,
Porträts, Gedenkblätter: mit und aus all dem entwirft der
Autor seine ganz eigene Topographie und Sprachwelt,
bückt sich dabei nach jedem Uhrenschräubchen, zieht
einen Erzählkreis um das Flüchtigschöne, Vergängliche:
Wesenskern aller Poesie, und vertraut auf die Kraft des
Fragments, die darin besteht, dass die Scherbe als Scherbe
vollkommen ist.

2006
Den Tag zu den Tagen
Das garrende Friedhofstor an Allerheiligen, die nächtlichen Lichtabstände zwischen den Häusern, das Abzopfeln von Sekunden: In den ›Studien‹, die diese Gedichte machen, geht es um das Große im Kleinen. Und um das Kleine im Großen.
»Das sind Gedichte wie hingetupfte Gemälde mit viel Luft und Raum, und ihre Schlichtheit wirkt magisch anziehend.« Südwestpresse

2002
Von der Beschaffenheit des Staunens
Miniaturen, Notate und ein Panoptikum
Das Staunen wird zu einer besonderen Art der Sayerschen Sehschärfe: Beschreiben oder Erzählen: diesen Gegensatz löst er auf, indem er erzählend beschreibt und beschreibend erzählt. »Sayer seziert die Welt poetisch: Beruhigend, wenn auf tausend Bücher eines wie dieses kommt: Das literarische Konzentrat aus 150 Seiten Walle Sayer wiegt eine Welt.« Schwäbisches Tagblatt

2001
Kohlrabenweißes
Menschenbilder, Ortsbestimmungen, Prosazyklen
Mit einem Nachwort von Hermann Bausinger »Gelernt: die Kunst, aus Sprache Stille zu formen, ›Stille, die einen Schatten wirft‹. Ein Schattenkundler ist er, ein Vergänglichkeitskenner. Braucht seine Zeit, die Kunst des Walle Sayer. Braucht einen Winkel, eine Ecke. Wird aber bleiben.« Die Zeit

2000
Irrläufer
Irrläufer? Gedichte? Ja. Und Anrufungen, Andachten, Ausblicke, Porträts, Hymnen, Einflüsterungen, Erscheinungen, Flugschriften, Schmierblätter, zwischen deren Zeilen es schimmert, anklingt, schwebt. »Walle Sayer besitzt eine Intensität im Ausdruck, die Bilder entstehen läßt, die berührt, dem Geschehen seine Beiläufigkeit nimmt.« Schwäbische Zeitung

