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weber & knechte

nur ein feld von lein gewesen durch das der wind leicht geht

bis es zeit war.
strang für strang grün ausgerauft
zundermürb gedarrt bis vorher halbvergessen war
geriffelt und die kapseln gelassen
die samen bis aufs letzte ausgepreßt
den kuchen verfüttert ans vieh
auf armeslänge vom feuer geröstet
die zeit im wasser gelegen bis durch & durch weich
getrocknet und ins wasser wiederum
alles vergessen:
gebleicht, gewässert & rein.
durch die breche gegangen und das holz gelassen
geschwungen, das allerletzt-holzige von sich geworfen
nach strich und faden durchgehechelt, ah!
gesponnen zu garn bei kienspanschein & nornengemunkel
von harten fingern ohne hinsehen; garn mit kinken
unter flüchen geschlagen auf den stuhl
gewoben unter schweiß und lärm
bin ich windel laken leichentuch
alles vergessen

male und male der zeit durch die groben hände gegangen
mal um abermal durch ihre harte hand
jetzt sieh was ich bin in der bleiche
wie der wind ganz leicht durch mich hindurch
geht; wie etwas das ich gar nicht mehr bin in der sonne
schimmert


aus: Schilf, Peter Engstler Verlag, 2005