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Autorenbuch Fiston Mwanza Mujila Hundestadt… – FIXPOETRY.com

Gewählter Autor: Fiston Mwanza Mujila

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Hundestadt…


Die Stadt ist ein Stift, der die Unfallsalven redigiert … ihre Schamlosigkeit legt die Sehnsüchte eines Drecksvolks auf Eis, eines Scheißvolks, eines Volkes aus Warzenschweinen, Blutsaugern und Asylbewerbern …
19 Uhr 10 …
19 Uhr 35 …
19 Uhr 57 …
19 Uhr 74 Komma 32 Jahre …
An der Kreuzung der Straßen Verpiss-Dich und Leck-mich-am-Arsch reißt ein wütendes Hunderudel seine Beute in Stücke …
In der Straße Halt’s-Maul schlagen sich ein Mann und eine Frau mit verbotenen Früchten den Bauch voll …
In der Straße Die-wilden-Tiere bellt ein bis zu den Zähnen bärtiger Prophet: Am Anfang war die Ruhr …
In der Straße Schnauze-sonst-gibt’s-was-in-die-Fresse erzählt ein Politiker stotternd eins seiner besten Märchen …
Die Revolution hat ihre Sandalen verloren …
Die Revolution hat sich im Datum vertan …
Die Revolution kann nicht mehr lesen und schreiben …
20 Uhr 46 Strophe 17 …
Der Regen …
Die überschwemmten Straßen …
Die Mitnehm-Baracken …
Eine Kirche umfunktioniert zur Disco …
Eine Disco umfunktioniert zum Internet-Café …
Ein Internet-Café umfunktioniert zur Apotheke …
Eine Apotheke umfunktioniert zur Buchhandlung …
Eine Buchhandlung umfunktioniert zum Bäckereimiederwarenfleischereibordellladen …
Die Bewohner der Stadt sind die Stadtbewohner …
Sie schleppen ihr unseliges Schicksal durch das Unwetter …
sagen Worte ohne Hirn und Barbecue …
Alte Karren durchstoßen die Schwärze …
Frauen mit Fleischtomatenbrüsten …
Männer bedeckt mit Schmach und Schande, Arbeitslose im Denken, in der Rede, im Handeln und Unterlassen,
Scheißkerle mit ihrem Flickwerk aus unorgiastischen Gebeten an höhere Gottheiten!
Marktschreier des Ausverkaufs …
Musiker aus Versehen …
Prostituierte und ihre Tarife …
Potenzielle Kunden des Verlangens im Zenith …
Onanierlust …
Elektrische Entladungen …
Katharsis …
Die Vögel zerstreuen die flüchtenden Propheten des siebzehnten Tages …
Häuser drängen sich aneinander, ohne einander zu gleichen …
Sammler ungewöhnlicher Getränke tänzeln vorbei …
Man betet Zaubereien herunter, als würde das zerfallende Afrika seine Zahnbürste verramschen …

Windmühlen. Ziegen. Nasse Hühner. Geile Soldaten. Ungereimtes Zeug. Ventilatoren. Lampions. Sich übertönende Musiken. Harte Blicke. Übelkeitserregende Gerüchte. Hohngelächter. Propheten aus den Hinterhöfen. Hingeschluderte Schicksale.
Wir, die Dreckskerle!
Nur Gott allein weiß, ob wir tatsächlich nach seinem Bild geschaffen sind …

 

Die Stadt ist ein Stift, der die Unfallsalven redigiert … ihre Schamlosigkeit legt die Sehnsüchte eines Drecksvolks auf Eis, eines Scheißvolks, eines Volkes aus Warzenschweinen, Blutsaugern und Asylbewerbern …

19 Uhr 10 …

19 Uhr 35 …

19 Uhr 57 …

19 Uhr 74 Komma 32 Jahre …

An der Kreuzung der Straßen Verpiss-Dich und Leck-mich-am-Arsch reißt ein wütendes Hunderudel seine Beute in Stücke …

In der Straße Halt’s-Maul schlagen sich ein Mann und eine Frau mit verbotenen Früchten den Bauch voll …

In der Straße Die-wilden-Tiere bellt ein bis zu den Zähnen bärtiger Prophet: Am Anfang war die Ruhr …

In der Straße Schnauze-sonst-gibt’s-was-in-die-Fresse erzählt ein Politiker stotternd eins seiner besten Märchen …

Die Revolution hat ihre Sandalen verloren …

Die Revolution hat sich im Datum vertan …

Die Revolution kann nicht mehr lesen und schreiben …

20 Uhr 46 Strophe 17 …

Der Regen …

Die überschwemmten Straßen …

Die Mitnehm-Baracken …

Eine Kirche umfunktioniert zur Disco …

Eine Disco umfunktioniert zum Internet-Café …

Ein Internet-Café umfunktioniert zur Apotheke …

Eine Apotheke umfunktioniert zur Buchhandlung …

Eine Buchhandlung umfunktioniert zum Bäckereimiederwarenfleischereibordellladen …

Die Bewohner der Stadt sind die Stadtbewohner …

Sie schleppen ihr unseliges Schicksal durch das Unwetter …

sagen Worte ohne Hirn und Barbecue …

Alte Karren durchstoßen die Schwärze …

Frauen mit Fleischtomatenbrüsten …

Männer bedeckt mit Schmach und Schande, Arbeitslose im Denken, in der Rede, im Handeln und Unterlassen,

Scheißkerle mit ihrem Flickwerk aus unorgiastischen Gebeten an höhere Gottheiten!

Marktschreier des Ausverkaufs …

Musiker aus Versehen …

Prostituierte und ihre Tarife …

Potenzielle Kunden des Verlangens im Zenith …

Onanierlust …

Elektrische Entladungen …

Katharsis …

Die Vögel zerstreuen die flüchtenden Propheten des siebzehnten Tages …

Häuser drängen sich aneinander, ohne einander zu gleichen …

Sammler ungewöhnlicher Getränke tänzeln vorbei …

Man betet Zaubereien herunter, als würde das zerfallende Afrika seine Zahnbürste verramschen …

 

Windmühlen. Ziegen. Nasse Hühner. Geile Soldaten. Ungereimtes Zeug. Ventilatoren. Lampions. Sich übertönende Musiken. Harte Blicke. Übelkeitserregende Gerüchte. Hohngelächter. Propheten aus den Hinterhöfen. Hingeschluderte Schicksale.

Wir, die Dreckskerle!

Nur Gott allein weiß, ob wir tatsächlich nach seinem Bild geschaffen sind …

 

 

Übersetzung: Elisabeth Müller, Mainz.


 

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