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LETZTE WORTE

Im Café stehen

die Gläser nebeneinander

die Tassen geschichtet

sitzen die Menschen

mit einem andren Gesicht

oder einem Heft in den Händen

darin sie blättern

Sie sieht wie er sich

durch die Tür schiebt

hat immer noch

diesen Gang, der Grashalme

Schritt für Schritt

erledigt, ihr Lächeln

erwartet ihn keineswegs, er

küsst sie trotzdem

glatter Mundraub

sie fragt die Luft: und?

wie gehts? führt dabei

ihre Augen über ihn

wie optisches Gerät

vernimmt: es gehe schlecht

viel Knete zwar aber kein

Sinn mehr im Leben irgendwie

sie denkt: das geht

mich nichts an, sagt:

dann wollen wir mal.

Im Folgenden betrachtet sie

die Tasse den Teller das

Cognacglas aufmerksam, er

aus dem Winkel des

Fuchsauges sie, sagt:

fang du lieber an.

Zusammen brauchen sie

eine Stunde dann reicht sie

ihm die Hand, denkt

wie immer ans Sterben

nichts denkt sich leichter

Draußen vermischt sich

ihr Haar mit dem Wind

und anderen Menschen

wie schnell sie gehen kann

wie gut er sitzen kann
 

(aus „Kopfüber“, 2010, Silver Horse Edition)