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De Hefezopf beim Leichenschmaus oder Noch im Parterre

Alle starre stumm ins Leere
zwische Schuh und Himmel
nur Vogelgezwitscher
dürres Glockengebimmel
wenn die Holzkischt langsam vom Parterre ins Souterrain ruckelt
jetzt sich ablenke
an was anneres denke
der Seilzug quietscht
könnt en Tropfe Öl vertrage

Mundwinkel zucke
d’Nas rotzt sich zu
vom Träne wegschlucke
die Frau nebe mir hat kapituliert
heult ungeniert
wie lang halt ich’s noch aus?
bloß net rübergucke
sonscht wird’s schlimmer
vorsichtshalber Sacktuch raus

zum Schluss ein Bibelwort
vom Prediger Salomon
der Pfarrer behauptet
es sei kein Abschied für immer
des sagt sich so
wer’s glaubt wird selig
wahrscheint’s liegt er schief
es sieht halt arg endgültig aus
ein Meter achtzig zugekippt
isch ziemlich tief
weiter kann niemand fort

endlich vorbei
jetzt aber raus
aus dem stille Gottesacker
zurück in den Berufsverkehr
der kann net laut genug sei
quer über d’Straß
mit beschwingtem Schritt
die Krawatte hängt schief am Hals
sie rauche, schwätze, lache laut
jetzt die schwarze Kittel aus!
Sommersonne an d’Haut!
jeder marschiert fröhlich mit
zum Leichenschmaus
zur Survival Party
im Wirtshaus-Nebezimmer
wie mer nach so’re Beerdigung
des Lebe plötzlich doppelt spürt!
sogar Hefezopf schmeckt intensiver
Riesling – net zu beschreibe
der fließt über d’Zung
wie vom lieben Gott spendiert

und jeder denkt bei sich – oh Herr
lass mich noch e Weile bleibe
hier obe im Parterre!