FIXPOETRY weiterempfehlen

 


Link: http://www.fixpoetry.com

Autorenbuch Jörg Erb Ein Hemd, ein Schal – FIXPOETRY.com

Gewählter Autor: Jörg Erb

Sollte Ihr Browser kein Flash unterstützen:

Ein Hemd, ein Schal


Sie saßen still und Hand in Hand,
als hätten sie sich kaum gekannt,
als hätten sie sich nie verrannt,
der Abend war längst da,
im Mondlicht glänzte ihr Haar,
sie war’n nochmal zurück –
immer nur ein Stück entfernt vom Glück.

Sie laufen los wie früher mal,
sie trägt sein Hemd, er ihren Schal,
sie finden schnell ihr Stammlokal,
unten am Kanal,
der Mond scheint gelb und fahl,
noch sind sie nicht so weit –
alles eine Frage nur der Zeit.

Ihr Zimmer liegt zur Straße raus,
schnell ziehen sie Hemd und Schuhe aus,
das Mondgesicht, das Neonlicht,
die Straße laut und Haut auf Haut,
so liegen sie bald nackt und dicht,
so taumeln sie zurück –
immer nur ein Stück entfernt vom Glück.

Er wachte auf und war allein,
er wollte ein ganz andrer sein,
er wollte nicht mehr Wandrer sein,
er fand sich selbst ganz fremd,
er sucht nach seinem Hemd,
fällt auf sich selbst zurück –
immer nur ein Stück entfernt vom Glück.

Jetzt läuft er durch die ganze Stadt,
als ob, wer rennt,  die Liebe hat,
als ob, wer liebt, nur Beine hat,
sein Schritt ist viel zu schnell,
der Mond scheint gelb und grell,
lauf nochmal zurück –
immer nur ein Stück entfernt vom Glück.

Ein neues Hemd, ein neuer Schal,
der Mond traf eine andre Wahl,
er sitzt in seinem Stammlokal,
unten beim Kanal,
so wie früher mal,
allein kam er zurück –
immer noch ein Stück entfernt vom Glück.
 

weiterempfehlen

zurück

Autorenarchiv

  1. A
  2. B
  3. C
  4. D
  5. E
  6. F
  7. G
  8. H
  9. I
  10. J
  11. K
  12. L
  13. M
  14. N
  15. O
  16. P
  17. Q
  18. R
  19. S
  20. T
  21. U
  22. V
  23. W
  24. X
  25. Y
  26. Z