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dein Gift an meinen Lippen.

Als Hure wirfst du mich in jeden neuen Tag. Verschlingst mich gierig mit deinen Augen. Zwischen den Rissen deiner Wunden bin ich Mätresse, wanke  jähzornig von Trost zu Chance. Geringfügig, würdest du sagen. Lebendig, wäre meine Antwort. Wie du mich mit deinen Worten verschlingst und wie ich mir im Gegenzug an deinen Sätzen die Adern zerschneide – als wäre ich es gewohnt. Deine Hände langsam an meinem schmutzigen Leib, wie sie mir zärtlich die letzte Vernunft von den Poren streicheln. In deinen Augen läuft ein einziger Stummfilm. Ein Wälzen, ein Ächzen, ein Lieben, ein Schrei – als möge man ganz in diesem Moment, in diesem Morast versinken.

Manchmal zerreiße ich mir die Beine an deinem Glied – mein Herz quillt apokalyptisch. Fuck now – suffer later und wie man dir wimmernd die unsagbare Mühe von der Stirn leckt. Als Mädchen schweige ich – als Kind schreit mein Körper Glut und Asche. Ich habe lange auf den Moment gewartet, in dem mein Verstummen zur Wahrheit wird – eine Chance hatte ich nie. Als könntest du mich verbrennen, Ungnädiger. Als wäre alles, was ich mit mir, in mir, trage, Schmutz.

In deinem Gesicht paaren sich die Linien nicht miteinander. Sie verlaufen stets so, dass man meinen könnte, sie würden voreinander fliehen. Dein Körper, eine einzige, wunderschöne Störvariable. Und auch die Adern auf deinem Arm drücken sich nach außen, dass man sich einbilden könnte, sie laut pochen zu hören. Schöner bist du am Abend. Wenn man soweit ist, sich die Zeit vom Körper zu waschen.

Ich muss lange überlegen, bevor ich dich fragen kann. Kaue meine Worte wie dürres Trockenobst. Verstehst du das, frage ich. Du antwortest nicht. Lässt mich lächelnd dein Gift lecken.