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Als die Flut kam

schwärmten Vögel nachts

weckte mich ihr Schreien

verdunkelte den Himmel

den Mond Windstille

zwischen den Flügeln

saß ich am Deich

atmete Watt

die Inseln wie gestern noch

als die Würfel gefallen

ins Meerwasserglas

dunkle Flecken am Himmel

blau deiner Bluse

das Eis gebrochen in unsrem

Oktobersommer

freie Fahrt nach Nordwest

deine Permafrostgründe

unumkehrbar aufgetaut

näherten wir uns

im Deichgras aneinander

vorbei wie

später im Winter

Garten Eden vertrieben

wir das Warten

mit Schlafen und

Hoffnungsträumen du

ich starrte mit zerrissenen

Augen schweißnass

den Vorhang am Himmel

glutrote Streifen zwischen

Morgenwolkengrau

begab mich mit

nackten Füssen ins tau

kalte Gras begann

mit bloßen Händen

Bäume auszugraben

erschienen in:

„Der deutsche Lyrik-Kalender 2011“, Alhambra Publishing, Belgium 2010