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Autorenbuch Mirko Wenig Medusen – FIXPOETRY.com

Gewählter Autor: Mirko Wenig

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Medusen


Die Wunden so blau wie der Schimmer
auf einem fest gekochten Ei – Verbrennungen
der Touristen, verteilt auf Arme, Beine
und Bauch. Manche Stellen sehen aus
wie ausgepeitscht, und stündlich kommen
die Krankenwagen, verschlucken heulende Großmütter,
Kinder, die stolz ihre Brandmarkung her zeigen,
verschlucken auch die bunten Badanzüge,
Sonnenbrillen und den Sand zwischen den Zehen –
so geht es weiter, bis die Hotels
das Ausbleiben der Touristen registrieren.

Du aber begannst deinen Geburtstag
mit einer Entdeckung: „Turritopsos Nutricula“
buchstabierst du, mit dem Finger
auf die Zeitung tippend,
jene Qualle, die auf den Grund des Meeres sinkt,
sich dort selbst erneuert,
und du sagst: das heißt unsterblich sein
und du sagst: vielleicht fehlt uns
das Gift in den Zellen oder
wie ist das zu erklären: diese Qualle, die uns und den Tod
einfach ausgetrickst hat.

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