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Eine gute Nachricht

Liebe Heidi, sagt Haru nach der Akupressur, wenn ich meine Hände auf Deinen Kopf lege, kann ich deine Gedanken spüren, du denkst so viel, du denkst so laut. Woran denkst du denn?

Heidi weiss, es bleibt nicht viel Zeit, bald klingelt der nächste Kunde, Haru muss auch noch die Handtücher wechseln: Ich dachte an den Morgen, die Stunden am Schreibtisch, die Ferien, einen guten Preis dafür, die letzte Sitzung gestern, die letzte mit dem selben, ob ich endlich auch Training beim dem getanzt wird, würden Märchen heilen, selbständig sein wie du, dachte ich, und Hunger, an gekochten Wirz mit Pilzfüllung, wo kaufe ich ein, danach dieses Mal ohne Umwege nach Hause, wir sollten das Auto und den neuen Mac erstehen, den kleinen, mit den Händen arbeiten wie du, Martin wartet auf Antwort und die Rechnungen kopieren, Apfelkuchen, wenn Mutter zu Besuch, der kann lange warten, bis ich ihm helfe... denk an das ruhige Mondlicht, das sich im Wasser spiegelt! Denk daran! Nur daran! Denk an die Hände! Atme dorthin, wo seine Hände sind! Wenn das alles auffliegt, beim Fahrrad nicht nur die Pedalen, auch den Ständer, ob Anita mich gestern richtig verstanden hat, besser sag ich gar nichts mehr und ob ich das wirklich schaffe, nur noch mit den Leuten, die mir gut tun und die einen Gedanken schossen und die anderen waren grelle Bilder, die ich nicht erklären kann. Daran dachte ich und an noch mehr und intimes und dass es furchtbar ist, dass ich mich während der Massage nicht entspannen kann.

Es hat schon geklingelt. Haru sitzt ruhig und sagt: Das ist dein Vorteil. Finde eine Tätigkeit, möglichst einen Beruf, bei dem du mehrere Dinge parallel machen musst. Dein Kopf wird sich freuen, dass er viel, laut und schnell denken kann und wird dafür manchmal ganz still und ruhig sein.

Das war eine gute Nachricht für Heidi und eine nächste würde lange nicht mehr nötig sein.