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ROCK AND ROLL IST DOCH KEIN PONYHOF

Unterwegs dröhnt der Kopf
Im nächsten Stau wechseln wir die Musik
Und lüften den Wagen mal so richtig durch
An den Rastplätzen schlafen einsame Männer
Allzeit bereit an Deck
Und eine Fernfahrermöse für 20 Euro
Gibt’s an der Tankstelle
Gleich neben den etwas überteuerten Heftchen
Mit der wenigen Schrift
Schulklassen steigen aus Bussen
Und fressen Süßigkeiten und lärmen herum
Zu Hause ist weit weg

Drogen und Alkohol
Und in Sankt Petersburg in Florida
Ein Grab, an dem schon Bob Dylan stand

Unterwegs ist ein permanentes
Verlieren, den Boden unter den Füßen
Aufgerissen und hinter mir
Unterwegs fallen tote Vögel vom Himmel
Und in der Schweiz stürzen hinter mir
Berge ein
Und der Tunnel wird schwarz

Unterwegs reißen Faschisten
Unseren Freunden die Ohrringe heraus
Und die Polizei sagt

Da können wir nicht helfen
Die anderen beiden Clubs
Werden auch gerade angegriffen

Jörg Fauser war unterwegs
Und Rimbaud
Und Baudelaire
Und noch zwei drei mehr

Zwischen den Straßen
Jobbe ich mir den Arsch ab
Um den Kühlschrank
Voll zu bekommen
Und sage meiner Frau
Das ich sie liebe!

Unterwegs taumle ich in
Stinkige Matratzen
Mein Schlafsack
Riecht schon lange nicht mehr nach mir
Eher nach Rotwein und Bier
Ich esse tausend Jahre
Reis mit Scheiß
Und wenn ein guter Abend kommt
Nen Apfel dazu

Im Saal sitzen Menschen
In Tigerkostümen, volltrunken
Sie grölen und lamentieren
Und diskutieren und gehen mir auf
Den Nerv

Unterwegs sterbe ich jeden Tag
Ein Stück
Stumpfe ab, während ich
Aus dem Fenster starre
Auf irgendeinen Punkt
Weit hinter dieser dunklen Linie
Da hinten