Ein Buch ist eine Stadt
20.09.2012 | Am 26.08.2012 um 17:34 landete ich in Cyberspasz, einem Buch, das eigentlich eine Stadt ist, eine Migropole, ein Wohnmeer, durchschnitten von Magistralen, ein Gedicht, eine Erfindung, zu real, um darin zu leben, der Asphalt schmilzt, es brennt an jeder Ecke, die Tage sind dünn, wie Zelluloid, unter den Milchglastischen liegen blaue Blumen oder tote Hasen, und wer nicht von herabfallenden Ziegelsteinen erschlagen wird, wird es von der Anzahl der Netzanbieter. ...
Radikal und virtuos - die lebendigen Prosageflechte der "Zombies" von A. J. Weigoni
Zombie-Alarm im Sistiger Herbst 2010. Ich halte einen ansehnlichen Erzählband von A. J. Weigoni in Händen, staune über den unerwarteten Umfang. Nachdem ich im Internet lese, was Matthias Hagedorn über das Buch schreibt – Das Prosageflecht »Zombies« ist ein prismatisches Lichtspiel, das in vielen Facetten aufleuchtet: als leichtfüßige Komödie und ätzende Satire, als Fabel zur gesellschaftlichen Moral zu Beginn des 21. Jahrhunderts; es sind Geschichten eines Übergangs: vom Sozial- zum Individualstaat...
Röntgenrealismus und prismatisches Spiel - Erzählungen von A.J. Weigoni
In keiner der sozialen, kulturellen, beruflichen und ökonomischen Parallelwelten dieser »Zombies«, die A.J. Weigoni röntgenrealistisch abbildet, will man leben. Dieser Schriftsteller blickt mit einen naturwissenschaftlichen, medizinischen und kriminalistischen Blick, sozusagen „bis auf den Teufel hinunter“ (Lichtenberg). Mit der Traute, die Leser auch einmal zu überfordern, geht ein Angebot verschiedener Lesarten einher. Vieles schildert Weigoni als Farce und Persiflage, wobei er in seinen Erzählungen ganz nebenbei auch...