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Juden: Zentralrat beklagt Antisemitismus in den Medien

Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, warnt im FOCUS vor Antisemitismus in den Medien. Auch renommierte Zeitungen seien nicht ausgenommen.

Nicht nur rechte, sondern auch linke Blätter seien betroffen, sagte Kramer dem FOCUS. Er nannte die „tageszeitung“ (taz), „Junge Welt“ und „Neues Deutschland“ als Beispiele. Der Antisemitismus zeige sich im linken Medienspektrum in „einer kompromisslosen Parteinahme für die palästinensische Position“, so Kramer.

„Israel wird dabei als rassistischer und imperialistischer Kolonialstaat gezeichnet. Das Agieren der israelischen Armee wird unterschwellig in die Nähe zur Wehrmacht gerückt.“ Kramer sieht auch antisemitische Passagen im Berliner „Tagesspiegel“ und in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Der Ton gegenüber Juden sei härter geworden: „Die vermeintlich guten alten Zeiten, in denen man als jüdischer Vertreter in Debatten vor Angriffen per Definition geschützt war, sind vorbei“, so Kramer. Ihm sei es allerdings „lieber, dass mir jemand ins Gesicht sagt, ‚Du bist ein dreckiger Jude’, als dass er es hinten rum macht.“ Denn dann könne er sich zur Wehr setzen.

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Leser-Kommentare (26)
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17.05.10, 17:59 | otto

Kritik an Israel

mit Antisemitismus gleich zu setzen ist der alte Beißreflex von Leuten, die immer noch vor Angriffen in Debatten per Definition geschützt sein wollen, weil sie es in Debatten nie nötig hatten, sich argumentativ mit Anderen zu messen und sie sich nach diesen, so angenehmen, Zeiten zurück sehnen.

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17.05.10, 12:06 | Mimirs_Haupt

Bitte trennen

Sowohl die Medien, wie auch der Zentralrat der Juden, wie auch die Bürger in Israel und Deutschland müssen endlich lernen zu trennen. Und zwar zwischen Juden, dem israelischen Staat und dem israelischen Volk. Aber sie müssen auch zwischen Antisemitismus und berechtigter Kritik an dem Vorgehen des israelischen Staates bzw. der israelischen Armee unterscheiden lernen. Nicht jede Kritik ist dazu gedacht die Juden als Religionsgemeinschaft anzugreifen.

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17.05.10, 10:02 | Wommers

Leider ist es so

Wurde vor zwei Jahrzehnten das Sicherheitsbedürfnis Israels und die Geschichte des Nahostkonflikts einigermaßen objektiv wahrgenommen, stellt sich mittlerweile - dank jahrelanger Hetze antisemitischer Presse im Ausland - ein anderes Bild dar. Inbesondere vom Antisemitismus linksradikaler Medien, die auch sonst nicht mit Differenzierung und Sachlichkeit glänzen, muss man erschrecken

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17.05.10, 08:36 | sackreisinchinaumgefallen

In der BRD gibt es beispielsweise jede Menge

Schwarzer, deren Aufnahmen der Zentralrat immer angemahnt hatte, nun zeige er mal solche in Israel, welches als gelobtes Land diesen Wirtschaftsflüchtlingen weit näher liegt als Europa, dann will man ihm auch glauben!

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16.05.10, 23:15 | Wilke Strumpf

Schlechter Stil des ZdJ

Nicht alle Israelis sind Juden. Nicht alle Juden leben in Israel. Nicht alle Israelis haben ihre aktuelle Regierung gewählt. Da ist es doch ziemlich unlogisch, Kritik an der israelischen Politik als Antisemitismus zu bezeichnen.

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16.05.10, 19:57 | Verwunderter Leser

Warum sollte in einer Debatte

ein jüdischer Teilnehmer besser geschützt sein als ein christlicher, buddhistischer, etc.? Der Status einer Person in einer Debatte sollte doch wohl nicht auf deren Religion beruhen, oder? Ziemlich merkwürdige Ansichten hat der Herr Kramer da. Und eventuell sollte ihm mal endlich jemand den Unterschied zwischen Antisemitismus und Kritik an Israel erklären.

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16.05.10, 19:13 | Anonym

Der Zentralrat der Juden

sollte sein Verhältnis klarstellen zu völkerrechtlich inakzeptablen Verhalten einer Regierung, auch wenn es die israelische Regierung ist. Antisemitismus nein, aber das bedeutet nicht, dass die israelische Regierung sakrosankt ist.

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16.05.10, 18:55 | Michael Edeltann

Antisemitismus ist,

wenn man die Juden allgemein als minderwertig betrachtet und ihnen Tod und Verderben an den Hals wünscht. Das ist bei den Kritiken an Israels Verhalten in seinem Konflikt mit den Palästinensern aber nicht der Fall, darum ist das auch kein Antisemitismus.

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16.05.10, 18:00 | Berthold Schoenrath

Berechtigte Kritik an der Politik Israels

sollte möglich sein und wird nur zu gerne von verschiedensten Medien arwöhnnisch beäugt und auch zensiert. Oft wird auch direkt die "Nazikeule" ausgepackt, um verschiedene Argumente direkt im Keim zu ersticken. Im Zeitalter des Internet kann das kaum mehr gelingen. Aber eben auch nicht jeder Blogger, der sich kritisch über die Politik der Israelis äußert, ist ein Antisemit. Vielleicht wird ein entkrampfter Diskurs über dieses Thema bald möglich.

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16.05.10, 17:43 | otto

Kritik an Israel

mit Antisemitismus gleich zu setzen ist der alte Beißreflex von Leuten, die immer noch vor Angriffen in Debatten per Definition geschützt sein wollen, weil sie es in Debatten nie nötig hatten, sich argumentativ mit Anderen zu messen und sie sich nach diesen, so angenehmen, Zeiten zurück sehnen.

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