Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, warnt im FOCUS vor Antisemitismus in den Medien. Auch renommierte Zeitungen seien nicht ausgenommen.
Nicht nur rechte, sondern auch linke Blätter seien betroffen, sagte Kramer dem FOCUS. Er nannte die „tageszeitung“ (taz), „Junge Welt“ und „Neues Deutschland“ als Beispiele. Der Antisemitismus zeige sich im linken Medienspektrum in „einer kompromisslosen Parteinahme für die palästinensische Position“, so Kramer.
„Israel wird dabei als rassistischer und imperialistischer Kolonialstaat gezeichnet. Das Agieren der israelischen Armee wird unterschwellig in die Nähe zur Wehrmacht gerückt.“ Kramer sieht auch antisemitische Passagen im Berliner „Tagesspiegel“ und in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Der Ton gegenüber Juden sei härter geworden: „Die vermeintlich guten alten Zeiten, in denen man als jüdischer Vertreter in Debatten vor Angriffen per Definition geschützt war, sind vorbei“, so Kramer. Ihm sei es allerdings „lieber, dass mir jemand ins Gesicht sagt, ‚Du bist ein dreckiger Jude’, als dass er es hinten rum macht.“ Denn dann könne er sich zur Wehr setzen.
