Ich höre sie schon lautstark herziehen über Eric Strutz, den Finanzchef der Commerzbank, der sich − mir nichts, dir nichts − eine Auszeit vom Bankgeschäft gönnt, um sich mehr um seine Familie kümmern zu können. In Abwandlung der legendären Wutrede von Meistertrainer Giovanni Trapattoni auf den Ex-Bayern-Spieler Thomas Strunz wird es unter Bankmanagern preußisch-pflichtbewusst heißen: „Was erlauben Strutz?“
Klar, wenn einer geht, der was vom Geschäft versteht, jubelt im Unternehmen höchstens sein Nachfolger. Zumal, wenn die Zeiten schwer sind. Und das sind sie, gerade jetzt. Die Wertberichtigungen auf Griechenland haben der Commerzbank die Quartalszahlen verhagelt. Bricht womöglich auch noch die Weltkonjunktur ein, wäre die Commerzbank als der Financier des Mittelstands besonders betroffen.
Aber: Steht die Bank mit ihrem Zuwachs im operativen Geschäft heute nicht besser da, als es viele befürchtet haben? Gibt es den idealen Zeitpunkt für eine Pause? Ist nach der Rezession nicht immer auch vor der Rezession? Und: Existiert in der Commerzbank mit ihren zigtausend Mitarbeitern wirklich nur ein Mann von der Qualität eines Eric Strutz?
Falls das so sein sollte, möchte ich es gerne wissen. Meine Schwiegermutter hat ein Konto bei der Commerzbank. Jetzt habe ich fertig!
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