Listening Room |
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![]() ![]() The Ghost and the Machine LILI Records, Wien 2016 Reviewed by Gerald Ganglbauer | 26 November 2016 |
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Drei Leute waren auf der Bühne, links ein Schlagzeuger, der als Ossi-Export vorgestellt wurde. Ich freute mich schon, wieder jemand aus Australien zu treffen, wurde aber vom Bass auf der rechten Seite sogleich korrigiert, Matthias Macht sei kein Aussie, sondern Deutscher aus Dresden. Die Dame, die mir geantwortet hatte, war Heidi Fial, eine Wienerin mit sehr schönen Augen. Zentrale Figur war Andi Lechner, ein junger Herr, der zwei uralte Resonatorgitarren bediente, was der Band den typisch blechernen Sound zwischen Blues und Jazz verlieh. Doch nicht nur die National (eine Resonatorgitarre wie die Dobro) ist ein seltenes Instrument, auch Frauen am stehenden Kontrabass sind nicht oft zu sehen, weshalb ich ihr scherzhaft vorschlug, doch auf einen U-Bass (U steht für Ukulele) umzusteigen, damit hätte sie weniger zu schleppen, worauf sie meinte, dass der nie so gut klingen würde wie ihr Doublebass. Damit hatte sie recht. Ich habe zwar schon sehr guten U-Bass gehört, das Klangvolumen eines grossen Holzkörpers kann er jedoch nicht imitieren. Musikalisch sind durch diese Instrumentierung bereits viele Parameter vorgegeben, es ist also nicht verwunderlich, wenn ich wiederum an Memories of an Old Friend erinnert werde, das wunderschöne Album der Westaustralier Angus & Julia Stone.
In der realen Welt tauchen jedoch auch The Ghost and the Machine in die bunten Farben der Scheinwerfer ein und schenken ihren Zuhörern ein wenig Zeit und Muße zum Nachdenken über die gewöhnlichen Dinge, "Just one of those ordinary things" und erzählen von vorsichtiger Annäherung in "Love takes time". “ Hey you come a little closer/ Don't you wanna be around?/ My head is filled with nothing/ So we have a lot to talk about ”
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Gangway Music Reviews © Gerald Ganglbauer 2013-2016 ![]() ![]() ![]() |