Mit Hilfe einer Dosis Barbax versucht John Difool sein Gedächtnis zu reaktivieren. Als er sich an immer mehr Einzelheiten erinnert, gibt das Zentralgehirn den Befehl zu seiner Desintegration. Mit Hilfe von Elohim, dem weißen Mecha-Mutant, kann John entkommen. Das Benthacodon, der Biophage-Virus, hat in der Zwischenzeit den neuen Klon-Körper des Präz übernommen und zerstört das Zentralgehirn. Nachdem Central-Police ausgeschaltet wurde, sollen alle Bios in Metallkörper verwandelt werden. Schacht-City steht nur vor seiner größten Katastrophe - und das Schicksal des Universums liegt in John Difools Händen.
Bereits vor zwanzig Jahren präsentierten Moebius und Jodorowsky mit Der schwarze Incal den ersten Band des sechsbändigen Zyklus um John Difool, dem klassischen Anti-Helden in einem Sciencefiction-Universum. Eine Welt, wie ein (Alb-)traum, in der Technik, Magie und Glaube aufeinandertreffen - grafisch meisterlich und detailliert von Moebius in Szene gesetzt.
Nach dem ebenfalls sechsteiligen Zyklus, der Difool vor den Ereignissen um den Incal zeigte und zwei Nachfolgeserien ("Die Meta-Barone" und "Die Techno-Väter") schließt nun der dreizehnte Band an den sechsten Band "In nächster Nähe", dem letzten Band des Ur-Zyklus an. Das immer wiederkehrende Motiv des Sturzes, Sinnbild des Albtraums, bildet die gelungene grafische Einleitung und Verbindung zweier Zyklen, die über zwanzig Jahre trennen.
Die Zeichnungen Moebius` sind nun wesentlich plastischer und wirken schöner. Die kunstvoll eingesetzten Licht- und Schatteneffekte verleihen den Figuren oftmals eine enorme Plastizität. Den Ideenreichtum und die innere Geschlossenheit der ersten sechs Bände zu erreichen - die mittlerweile als Meisterwerke gelten - ist aber schier unmöglich.
Fazit: Dieser Band ist kein Meisterwerk, aber sehr guter Durchschnitt. Man darf gespannt sein ob Moebius in Nachfolgebänden an die Qualität und den Erfolg der Ursprungsserie anschliessen kann. Der Anfang ist jedenfalls gemacht.
Harald Kloth
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© 2003 Harald Kloth