Julia Wolf
AKTUELL
„Les giroflées jaillissent, un flot de fleurs janunes se déverse sur la table.“
„Alles ist jetzt" in der französischen Übersetzung von Sarah Raquillet bei Le Castor Astral.
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„Her child strapped to her chest, she walks down to the village. Along fences, wild hedges. Every now and then, a narrow glimpse of houses. Barricaded. Blinds pulled down; shutters locked. Plastic tarps over garden furniture. Puddles on the plastic tarps, water standing everywhere, in flower pots, toy buckets. She imagines the houses from the inside, the contours of the furniture in the dark. The damp air and spiders in the corners. There is a growl nearby, and in the cracks between the fence slats, an eye appears, a snout. The dog accompanies her to the end of its fence. It barks, then remains behind. The baby has fallen asleep in its carrier. She feels its heavy breath against her chest. Her knees are pounding as she walks down the mountain.
The village store is closed. So is the fishmonger. As she stands at the locked door of the produce market, it dawns on her that it is Sunday. She walks to the harbor, where the same two sailboats are moored as before. The shutters are also lowered in this neighborhood. The sidewalks are rolled up, her mother would say. She thinks for a minute and sees that a shop is open. There are tables in front of the café at the other end of the promenade.
The bell above the door rings as she enters. Four men with wool caps are at a plastic table in the corner, drinking beer and playing cards. Two more are sitting at the bar. One is standing behind it. Everyone looks at her. She tries to greet them, but the feel of the foreign word gets confused in her mouth. Her smile is not returned.
She stands in the door of the café and wonders if they have ever seen a woman in this joint before."
„Dickicht" von Julia Wolf, in der englischen Übersetzung von Melody Winkle in Lunch Ticket.
„Der Chor ist nichts für Leute wie dich."
„Der Frauenchor", Erzählung von Ajinomoh Ozovehe Caleb. Aus dem Englischen von Julia Wolf. Edit #77
„Das ist nichts, was du dir vorgenommen hast, kein Plan oder so, aber du kehrst noch bei einigen Kiosken ein. Gibst eine leere Flasche ab und nimmst eine volle mit. Bald gehst du nicht mehr gerade, du gehst nicht auf direktem Weg heim. Vielleicht machst du ein paar Umwege, vielleicht läufst du ein paar Mal im Kreis. Bleibst unter einem Baum stehen und lauschst der Nachtigall. Stehst in einer Graswolke, die vorbei zieht, und atmest tief ein. Grinst Menschen an, die du nicht kennst. Gesellst dich zu Leuten, die auf einer Brücke sitzen. Eine von ihnen spielt die Gitarre. Du sitzt im Schneidersitz und verlierst dich in ihrem Lied. Als du aufblickst, siehst du eine Frau mit rasiertem Kopf, ganz wie Britney. Rehab, rehab!, sagst du zu ihr. Gehst weiter und kaufst dir statt Bier einen Wodka. Weil die Flasche so niedlich ist, die passt perfekt in deine Manteltasche. Und ja, das bist du, die da kichert. In der halbdunklen Hofeinfahrt. Dort hockst du, den Trenchcoat gerafft. Quer über den Gehweg läuft dein Urin, in den Rinnstein."
„Pfirsich, Tropfen, Jeans", Erzählung von Julia Wolf. L. der Literaturbote
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17 Geschichten von 17 Autorinnen über 17 Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – sie erzählen von der brutalen Vergewaltigung, vom ungehobelten Wunsch nach Verführung, von den Berührungen, die einen ratlos zurücklassen. Doch eins eint sie: Der unbedingte Wille zur Stärke und Selbstbestimmung. In einer Zeit, in der die Neuverhandlung des Miteinanders von Frauen und Männern stattfindet, in einem Moment der größten Unruhe und Verwirrung, ist es die Literatur, die für Aufklärung sorgt. Nirgends sonst wird unsere Realität in all ihren Facetten abgebildet, nirgends sonst darf Denken, Fühlen und Handeln gleichzeitig passieren. Und nirgends sonst darf all das erzählt werden, was sonst nicht erzählt werden würde.
Mit Beiträgen von Fatma Aydemir, Antonia Baum, Kristine Bilkau, Heike-Melba Fendel, Nora Gomringer, Annett Gröschner, Anna-Katharina Hahn, Helene Hegemann, Margarita Iov, Mercedes Lauenstein, Juliane Liebert, Anna Prizkau, Annika Reich, Anke Stelling, Margarete Stokowski, Jackie Thomae, Julia Wolf.
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