Krimis Machen 2 Erste Themen

Wann und wo steht noch nicht fest, aber nachgedacht haben wir schon mal über KRIMIS MACHEN 2. Hier unsere Ergebnisse:

Diese Themen stellen wir uns u.a. vor:

1. Literaturkritik und Wertung
Formen und Medien, Professionelle und Amateure, Spezialisten und Universalisten.
Welchen Sinn und Zweck hat die Kritik von Kriminalromanen? Gibt es Unterschiede zur Kritik der Kunstliteratur?
Werden LiteraturKritik und Wissenschaft von Kriminalliteratur gebraucht, und wenn ja, von wem?
Gibt es Kriterien zur Wertung von Kriminalliteratur? Die Rolle von sog. „Buchempfehlungen“ als Kritik-Ersatz?
Welche Auswirkungen haben die Neuen Medien auf Form, Inhalt und zielgruppen der Literaturkritik?

2. Marketing/PR
Wie formt der Verlag sein Publikum?
Beispiele für den „Aufbau“ und die „Durchsetzung“ von Autoren, etwa Jussi Adler-Olsen und Dominique Manotti, Don Winslow – auf welcher Seite (Genre oder Non Genre) soll ein Autor durchgesetzt werden?.
Kann gute Literatur ein Publikum gewinnen? Mit welchen Mitteln?
Braucht Kriminalliteratur spezialisierte Marketing/PR-Leute?
Für welche Titel lohnt sich welcher Aufwand?
Warum Bestseller machen?
Die Mittel: vom Klappentext über TV-Trailer bis Socialreding-groups, die Macht oder Ohnmacht der Paratexte
3. Gute Kriminalromane erfolgreich unter die Leute bringen – Verkauf, Vertrieb, Events, Lesungen
Erfolgsgeschichten und Misserfolgsgeschichten.
Kluge und weniger kluge Events.
Vertriebsstrukturen – Machstrukturen und der intelligente Umgang damit.

4. Unterm Radar der Wahrnehmung:  Illiterate Kriminalliteratur für ein illiterates Publikum?
Von wem wird diese Art von Text produziert, von wem gelesen? Früher Heftchen, heute in Verlagen ….

5. Das Fernsehn als Leitmedium
Diktiert TV das öffentliche Bild von Krimi?
Ist die Fernsehdramaturgie auch Regelpoetik des Kriminalromans?
TV-Fiktion als Vertreibung von Realismus und Rechtsbewusstsein?

6. Übersetzerwerkstatt
Gibt es eine Ästhetik der Übersetzung von Kriminalliteratur? Beispiele, Positionen, Kontroversen.

7. Autorenförderung, Autorenausbildung
Der Autor: zwischen mythischer Figur und Wordprocessor.
Unterrichtsstrategien – was kann man in Autorenschulen lernen und was nicht?
Gemeinsame Ziele, getrennte Verfahren: Drehbuch und Prosatext.
Autorenschulen = Schwindelunternehmen?

8. Verlagsschicksale
Es gibt viele Gründe, nicht öffentlich über das zu sprechen, was in Verlagen und im Buchhandel geschieht. Die Abhängigkeiten haben existenzielle Dimensionen. Daher richten wir in diesem Blog die Kategorie „Verlagsschicksale“ ein, um trotzdem Raum zu geben, ohne Namensnennung über Demütigungen, Schreibaufträge, hierarchische Zwänge zu reden.

Dies ist eine erste Themensammlung, in der die immer noch zentrale Fragestellung Krimi – Cashcow oder Literatur vor allem an praktischen Beispielen wie auch an präzise formulierten Thesen vertieft und konkretisiert werden soll.

Wie sollte Krimis Machen 2 organisiert sein?

Wir stellen uns eine Tagung mit etwa 200 bis 300 Teilnehmern vor, wieder aus allen Bereichen der Krimiproduktion. Gruppen, die stärker als in Berlin vertreten sein/angesprochen werden sollten, sind BUCHHANDEL-VERTRETER-MARKETING sowie ONLINE-AKTIVISTEN und BLOGGER.
Ansonsten gilt: alle reden mit allen auf Augenhöhe. Die Veranstaltungsformen variieren zwischen Plenarrunden mit Podium, Vorträgen und Arbeitsgruppen.
Die Tagung sollte wieder zwei volle Tage dauern, aber mehr Zeit und Raum für informelle Gespräche und Begegnungen geben.
Ein Problem ist der Veranstaltungsort: Er muss über kleine und größere Räume verfügen, Veranstaltungstechnik und Catering haben, angenehm sein – also eher keine Uni. Er sollte verkehrstechnisch gut erreichbar sein (keine kirchliche Akademie auf dem Lande). Vorschläge mit Kontaktadressen/Ansprechpartnern nehmen wir gerne entgegen.

Und auch sonst: Machen Sie sich Gedanken, registrieren Sie sich, um eigene Beiträge zu schreiben oder mailen Sie an tg@krimis-machen.eu

Tobias Gohlis/Thomas Wörtche im Juli 2013