Deutschsprachige Literaturmagazine im Internet (Literaturhinweis)

Soeben erschienen:
Deutschsprachige Literaturmagazine im Internet
Ein Handbuch
von Renate Giacomuzzi
ISBN: 978-3-7065-5132-8, 298 Seiten
Studienverlag Innsbruck, 2012

Dem Internet haftet bis heute der Ruf der massenhaften Verbreitung von laienhaft erstellten Gratisinhalten an. Tatsächlich war das Internet jedoch von Anfang ein Medium, das von Professionellen wie von Laien, d.h. von KünstlerInnen, AutorInnen, Kulturschaffenden, WissenschaftlerInnen und LiteraturliebhaberInnen als Publikationsort und Experimentierfeld für neue Formen der Produktion, Rezeption und Distribution von Literatur genutzt wurde. Was wurde wann, wo und in welcher Form und Qualität bislang im Internet publiziert? Diesen Fragen geht dieser Band nach, der dem bislang noch wenig erforschten Bereich der Literaturvermittlung im Internet gewidmet ist. Die hier präsentierten Ergebnisse wurden im Rahmen eines vom österreichischen Forschungsfonds FWF geförderten Projekts am Innsbrucker Zeitungsarchiv (IZA) der Universität Innsbruck erarbeitet, das die Dokumention und Archivierung von digitalen Literaturmagazinen zum Ziel hatte. Der vorliegende Band dokumentiert die Vorgangsweise des Projekts, um damit eine transparente Grundlage für ähnliche Archivierungsprojekte anbieten zu können. Neben wissenschaftlichen Teilanalysen zu Form, Entwicklung und inhaltlichen Merkmalen digitaler Literaturprojekte im Vergleich zu den traditionellen Printformen dient der Band als Handbuch, das grundlegende Informationen zu einer repräsentativen Auswahl von Literaturmagazinen im deutschsprachigen Internet enthält. (Klappentext)

Renate Giacomuzzi (geboren 1958), Mitarbeiterin des IZA (Innsbrucker Zeitungsarchiv) und hauptverantwortliche Mitarbeiterin des FWF-Projekts DILIMAG (Digitale Literaturmagazine). 1977 bis 1984 Studium der Komparatistik/Slawistik/Germanistik in Innsbruck. 1984 Promotion. 1986 bis 2005 Visiting, Assistant und Associated Professor an der Tokio University of Foreign Studies, Hitotusbashi University und Nihon University in Tokio. Veröffentlichungen zu Imagologie, Rezeptionsforschung, Literatur und Neue Medien.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
Einleitung 13
1. Vorgangsweise und Erfahrungen 19
1.1 Archivieren – warum nicht und warum schon? 19
1.2 Wer nagelt den Pudding an die Wand? Zum Problem der rechtlichen Situation 21
1.3 „Achtung Archive“ oder „jede Wahrnehmung verletzt die Welt“ 24
1.4 Catch me if you can 26
1.5 YouTube, Bad Behavior und andere Feinde von Harvestern 27
1.6 Das interaktive Archiv 28
2. Die Entwicklung digitaler Literaturmagazine 29
2.1 Vorläufer und Randformen 29
2.2 Literaturmagazine 1995 bis 2009 42
2.2.1 Erscheinungsformen 46
2.2.1.1 Die 90er Jahre 46
2.2.1.2 Erscheinungsformen ab 2000 57
3. Die Qualität der Literaturkritik in digitalen Literaturmagazinen 65
3.1 Das Image der Literaturkritik im Internet 65
3.1.1 In der Printpresse 70
3.1.2 In der Literaturwissenschaft 75
3.2 Literaturkritik im Internet: Anspruch und Wirklichkeit 83
3.2.1 ‚Indie‘-Kritik 83
3.2.1.1 „in|ad|ae|qu|at“ 84
3.2.1.2 „Der Umblätterer“ 89
3.2.1.3 „Electronic Journal – Literatur primär“ („e.journal“) 92
3.2.2 Der Autor als Kritiker 95
3.2.2.1 litblogs.net 95
3.2.2.2 Turmsegler 97
3.2.2.3 Die Dschungel. Anderswelt 100
3.2.3 Universitäten und Literaturhäuser als Kritiker 101
3.2.3.1 literaturkritik.de 101
3.2.3.2 readme.cc 103
3.2.3.3 Buchmagazin 105
3.2.3.4 Literatur in Tirol und Südtirol 106
3.2.4 Literaturkritik von LiteraturkriterInnen 108
3.2.4.1 nachtkritik.de 109
3.2.4.2 Berliner Gazette 111
3.2.4.3 satt.org 113
3.2.4.4 Poetenladen 114
3.2.4.5 Glanz & Elend 115
3.2.4.6 TITEL 116
3.2.4.7. Das Literatur-Café 117
3.2.4.8. Die Berliner Literaturkritik 119
3.3 Was bleibt? 120
4. Wer schreibt? Ästhetische Konzepte 123
4.1 „Die Dschungel. Anderswelt“ von Alban Nikolai Herbst 123
4.1.1 Aufbrüche in Medienumbrüchen – ein kurzer medienhistorischer Exkurs 124
4.1.2 Wer ist Alban Nikolai Herbst? 127
4.1.3 Kyberrealismus 129
4.1.4 Wahrheit oder Dichtung? Eine alte Frage wird wieder aktuell 134
4.1.5 Kontingenzerfahrung und die Zukunft von Literatur 135
4.2 Zur Veränderung der Autorrolle im Zeichen des Internet 137
4.2.1 Leser und Autor in Liebe vereint oder im Einvernehmen getrennt? Nähe und Distanz als komplementäre Beziehungsgrößen 142
4.2.2 Katz-und-Maus und Flipper – Das Spiel um die Macht im Hypertext 147
4.2.3 „everyone is an author, which means no one is an author“ – Inszenierung von Autorlosigkeit 150
4.2.4 „Ich ist ein anderer“ – Autorschaft im Blog 156
5. Wie beschreiben? Dokumentation und Archivierung 159
5.1 Zur Metadatenerfassung und Langzeitarchivierung von digitalen Literaturmagazinen 159
5.1.1 Ausgangslage 159
5.1.2 Technische und methodische Herangehensweise 159
5.1.3 Zum aktuellen Stand des DILIMAG-Archivs 160
5.1.4 Fluktuierendes Datenmaterial als grundsätzliches Problem 162
5.1.5 Zur Metadaten-Erfassung 163
5.1.6 Vernetzung anstatt Vereinheitlichung 167
5.2 Terminologie zu Erscheinungsformen digitaler Literaturmagazine 170
5.2.1 Digitale Literaturmagazine und Randformen 170
5.2.2 Anmerkungen zum Problem der Gattungsbezeichnung 172
5.2.2.1 Ambiguität als Wesensmerkmal 172
5.2.2.2 Die neuen Begriffe 174
5.2.2.3 Begriffe aus Printformaten 175
5.2.3 Spezifische Merkmale digitaler Publikationen 177
5.2.3.1 Interaktive Gattungen/Formen 177
5.2.3.2 Hypertextbasierte Gattungen/Formen 178
5.2.3.3 Multimediale Formen 179
5.2.3.4 Kontinuität und Dynamik 180
5.2.4 Kommentierte Liste der DILIMAG-Gattungsbezeichnungen 181
5.2.4.1 Hinweise 181
5.2.4.2 Verwendete Gattungsbezeichnungen 181
6. Handbuch 187
7. Literaturverzeichnis 289

Kategorie:

Hinterlasse eine Antwort