“Ich bin der Tod.”
“Können Sie sich ausweisen?”
“Ausweisen?”
“Heutzutage klingeln ja eine Menge Spinner.”
“Ich bin gekommen, um dich zu holen.”
“Jetzt? Jetzt geht gar nicht. Warum haben Sie denn nicht geschrieben, dass Sie heute kommen?”
“Der Tod kommt meist unerwartet.”
“Da brauchen Sie sich auch nicht zu wundern, wenn die Leute keine Zeit für Sie haben.”
“Die Zeit spielt keine Rolle mehr.”
“Na, so ein Leben will ich auch mal führen.”
“Als Tod?”
“Ohne Zeitnot.”
“Das wird so sein, wenn wir zusammen gehen.”
“Zusammen gehen? Aha. Bekomme ich gleich einen Zettel zugesteckt?”
“Zettel?”
“Wo steht: Hallo, ich bin der Tod, wollen wir zusammen gehen? Ja, nein, vielleicht. Betreffendes bitte ankreuzen.”
“So läuft das nicht. Der Termin mit mir ist eher zwingend.”
“So nicht. Bringen Sie mir einen Beschluss vom Gericht, dann können wir darüber reden.”
“Gericht?”
“Ja, von mir aus auch vom Jüngsten Gericht.”
“Das kommt erst noch.”
Gegenüber öffnet sich die Tür.
“Frau Müller, bleiben Sie lieber drin.”
“Will der junge Mann was?”
“Das ist der Tod, der mich holen will.”
“Da muss aber erst geklärt werden, wer in der nächsten Woche die Biotonne an die Straße räumt.”