Whatever Gets U Thru the Nicht

Die nicht unattraktive, junge Ex-Turnerin im Rehasport trägt ein Frei.Wild-T-Shirt. Sie hat das Bild von der MRT auf ihrem Smartphone dabei.

In einem Café in Friedenau bedauern zwei ältere Herren die Niederlage des Herrn Hofer.

Ein offenbar Verwirrter betritt das Café. “Was macht man hier?” fragt er in die Runde. “Man setzt sich hin und bestellt was”, sagt der Kellner.

Eine Raucherin setzt sich nach draußen. Sie braucht gleich zwei Aschenbecher.

Bettina K. begegnet mir auf der Straße. Sie erkennnt mich nicht. Und es ist ihr egal, dass sie keinen BH trägt.

Plötzlich wusste ich nichts.
Alles schwebte.

Über mein Telefon konnte ich die Musik der anderen hören, also derjenigen, die in meiner Nähe über ihre Telefone Musik hörten. Eine junge Frau mit mattbrauner Haut hörte undefinierbaren Hard Trance Techno. Ein Stöpsel, vielleicht gerade zwölf, hörte Die Ärzte.

Ich brauchte Zeit, um mich zurückzuziehen.
Nähe zur Physiotherapeutin – man will sich etwas berühren, dann. Man will Gegenberührungen.

Da die Erzählungen so weit fertig sind (ich warte noch auf Korrekturen), geht es mit Gedichten weiter. Frisch ist das hier, besteht aber auch noch nur aus Material.

Die Frage ist: Wie langsam?

Ich verliere dich
im Machtnebel, o
kosmische Seherin

Leuchtkraft, seelische Altlasten
Eine alte, eine neue Telefonnummer
Gebrauchte Anschlüsse, abermals

Air-Wellness, Richtfeste
Die Frage ist nicht, worauf es ankommt
Die beste Schule, die kühnste Empfehlung

Oberschwestern und Szeneköche
Halbherzige Luftangriffe, Hund versteckt sich
hinter Spülmaschine

Die Frage ist nicht: Wie viele Überlebende
Ich trade, ich versteinere zusehends
Die Frage ist: Wie langsam

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