Martin Murpott: DruckZeug at Night
Der letzte Text unseres Spaziergangs hat einen besonderen Protagonisten gefunden: Das DruckZeug. Zugegeben: Eigentlich befinden wir uns schon mitten im Annenviertel aber eben auf der Griesseite. Und da es sich bei diesem Betrieb um einen ganz besonderen Ort handelt, musste er unbedingt in unseren wasch.gang aufgenommen werden.
In den ehemaligen Räumen des Bürgerspitals, in der Annenstraße 19, befindet sich bereits seit 1867 eine Druckerei. In den 1920er Jahren wurde diese von der Familie Bauer übernommen und bis 1998 als Familienbetrieb geführt, zuletzt von Edith Bauer, eine der ersten Frauen, die die Höhere Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien absolvierte. Nach der Schließung des Betriebs wurde er von der Druckerei Khiel übernommen und ist mit all seinen historischen Maschinen als Verein DruckZeug für Besucher*innen geöffnet.
Seit 2012 können sowohl Mitglieder als auch Interessierte zu offenen Werkstätten kommen, die beweglichen Lettern ausprobieren und erleben, wie man damit alten Buchdruck betreibt. Ziel von DruckZeug ist eben diese alte Kunst des Setzens und Druckens nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Ana Radulovic, Obfrau des Vereins DruckZeug
Es ist jener Ort in unserer Reise, an dem Literatur und Text schon immer eine Rolle gespielt haben. In Druck.Zeug at Night lässt sich Martin Murpott von der Geschichte des Orts und den Setzkästen inspirieren, die schon halfen unzählige Texte zu Papier zu bringen. Eine ungewöhnliche Geschichte von Revolution und doppeltem Wortwert.