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Die letzte Schlacht um Tecendor

DIE LETZTE SCHLACHT UM TECENDOR

Buch / Fantasy

Sara Douglass
Die letzte Schlacht um Tecendor
Im Zeichen der Sterne 3
Crusader: Book 3 of the Wayfahrer Redemtion, AUS, 1997
Piper-Verlag, München, 03/2007
PB im Großformat, Fantasy, 978-3-492-70045-0, 624/1690
Aus dem Australischen von Hannes Riffel und Sara Schade
Titelillustration von David Cherry und Chin Lin
www.piper.de

Mit „Die letzte Schlacht um Tecendor” ist nun endlich der abschließende Band der Saga „Im Zeichen der Sterne” von Sara Douglass erschienen und führt die Trilogie um das mystische Land der vier Völker zu einem eher bitteren Ende.

Nicht nur, dass das strahlende Reich des Sternensohnes Caelum durch innere Intrigen und dunkle Zwietracht bedroht ist und sich Rebellen zum Kampf erheben, auch die Familie der Sternenströmer ist uneins und gespalten...
Drago, der ungeliebte Sohn von Axis und Aschure, hat scheinbar nicht nur seine Schwester Flussstern ermordet, sondern auch bitteren Verrat begangen und ist schwer verletzt durch das Sternentor verschwunden.
Nur Faraday, die nach ihrem Opfertod wieder ins Leben zurückgekehrt ist, hält zu dem verlorenen und verstoßenen Sohn. Denn sie ahnt, dass Drago mehr ist als ein Verräter.
Und so ist dem auch. Wider Erwarten kehrt Drago aus der anderen Welt zurück.
Obwohl er dort durch die Hölle gegangen ist, Dämonen ihn seiner letzten Kraft beraubten, ist er nun mächtiger als zuvor, denn sein eigentliches Erbe ist erwacht.
Er - und nicht Caelum - ist der Sternensohn, der das Land beschützen und zu neuer Blüte führen soll... Doch es gibt nur wenige, die ihm zuhören und vertrauen wollen, die anderen sind noch immer voller Hass und Abscheu gegenüber dem vermeintlichen Mörder.
Während Drago nun wieder unter seinem Geburtsnamen Drachenstern um Achtung ringt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
Es gelingt Qeteb, dem großen Zerstörer, sich aus seinem Gefängnis zu befreien und in dem über Jahrtausende zwischen den Sternen treibenden Kind der Ikarierin Sternenfreude einen neuen Zugang zu der Welt zu erhalten.
Das nutz er aus, um mit seinen Gefolgsleuten über Tecendor herzufallen und weite Landstriche zu vernichten. Er hat leichtes Spiel, denn die Menschen, Ikariaer und Awaren haben selbst schon genug Vorarbeit geleistet.
Und nun ist es allein an Drachenstern, ihn aufzuhalten und endgültig zu vernichten. Doch wie soll das gelingen, wenn die eigenen Eltern einem den Tod wünschen und er den Bruder als Köder in den Tod treiben muss?
Während Qeteb und seine Diener ihre Grausamkeit und Zerstörungswut auf Tecendor ausleben, sind die wenigen mächtigen Verteidiger des Lichts noch immer uneins und gespalten. Sie wollen Drachenstern nicht trauen, wissen aber auch, dass sie alleine zu wenig Macht haben, um Qeteb zu besiegen.
Wird es Drachenstern gelingen, sie noch rechtzeitig vor dem Untergang Tecendors zur Zusammenarbeit zu bewegen? Und kann er die Folgen des bitteren Verrats aus den eigenen Reihen durch den Magierkönig der Awaren abmildern oder gar ganz von dem geschundenen Land abhalten?
Drachenstern tut sein Möglichstes, aber er selbst scheint das schwächste Glied in der Verteidigung des Lichts zu sein.

Wie immer holt Sara Douglass für ihr episches Abenteuer wieder einmal sehr weit aus und versprüht ein wahres Feuerwerk an Magie, mystischen Ritualen und exotischen Kreaturen. Ihre Charaktere durchleiden grausame Qualen oder müssen sich ihren eigenen Schwächen und dunklen Gelüsten stellen, wenn sie nicht gerade von ihrer Nemesis Qeteb gequält werden.
Dabei schwankt die Autorin wie auch schon vorher zwischen handfesten Actionszenen, in denen Blut oder manchmal auch Gedärme spritzen, und arg kitschigem Liebesgesäusel.
So wirkt der ein oder andere Held im Eifer des Gefechtes schon einmal ‚sinnlich’, und die Aussprachen zwischen den Figuren drehen sich immer noch oft genug um starke Gefühle wie Lust und Leidenschaft. Männer dürfen auch an unpassenden Stellen weinen und zarte Seiten zeigen.
Durch rasche Schauplatzwechsel wird zwar Spannung geschaffen, da man wissen möchte, wie dieser oder jener Held entkommt oder was die Bösen schon wieder anstellen.
Allerdings gibt es keinen wirklichen Verlust, denn da Tecendor ohnehin am Untergehen ist, findet man einen stetigen Wechsel zwischen dem immer öder werdenden Diesseits und dem als unermesslich weite Blumenwiese erscheinenden Jenseits.
Das Geplänkel zwischen Qeteb und Drachenstern ist sehr in die Länge gezogen. Auf beiden Seiten dürfen Gefolgsleute abfallen und Verrat begehen, um das Geschehen dramatischer zu machen, aber letztendlich kann das auch nicht davon ablenken, dass die Handlung insgesamt etwas zäh und wirr ist, so als könne sich die Autorin nicht entscheiden, wen und was sie eigentlich jetzt retten will.
Besonders kryptisch ist der Einschub am Anfang des Romans, der die Geschichte plötzlich mit unserer Welt verbindet und keinen wirklichen Sinn zu haben scheint. Wirkliche Auswirkungen haben die angedeuteten Science Fiction-Elemente nicht, sie wirken eher störend und unpassend.

Sicher bietet auch „Die letzte Schlacht um Tecendor” die typische episch-romantische Fantasy von Sara Douglass: Viele Beziehungskisten und ein paar blutrünstige Intrigen spielen sich vor einer exotischen Kulisse mit Magie und Göttern ab. Spannung wird durch epische Kämpfe mit Schwert und vor allem Magie, stellenweise sehr ausufernde Gewalt oder mit hemmungslosen Gefühlen gepflasterten Leidenswegen erzeugt.
Wirklich überzeugen kann der Roman aber nicht, da in der extrem lang gezogenen Handlung nicht viel passiert und die am Ende präsentierte Lösung die meisten Leser eher enttäuschen, als beeindrucken dürfte, denn im Prinzip ist sie weder Fleisch noch Fisch und wirkt eher so, als sei der Autorin nichts besseres eingefallen, als die Helden in einem weiteren Paradies zu parken.

31. Okt. 2007 - Christel Scheja

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Christel Scheja

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