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Die Gespenster-Villa

DIE GESPENSTER-VILLA

Hoerbuch / Horror

BLITZ Verlag
Dan Shocker
Band 041, Mystery-Thriller
ISBN: 978-3-89840-741-0
Seiten: 160 Pulp-Paperback
VÖ: Januar 2008
Grafiker: Rudolf Lonati
Innengrafiker: Pat(rick) Hachfeld
Preis: 9,95 €

1968 erschien in der Heftromanserie Silber-Krimi das erste Abenteuer von Larry Brent, das eine neue Ära in der Geschichte der Romanhefte begründete. Die erste deutsche Gruselserie von Dan Shocker berichtet von den unheimlichen Fällen des sympathischen Agenten X-RAY-3. Zusammen mit seinen Kollegen der Psycho-Analytischen-Spezialabteilung wird er dort tätig, wo alle herkömmlichen Mittel der Aufklärung versagen.

Der Band enthält die beiden LARRY BRENT-Heftromane „Gefangener des Unsichtbaren“ und „Tod in der Gespenster-Villa“. Die Romane bilden die ersten beiden Teile der Trilogie „Unter der Dämonsonne“.

Gefangener des Unsichtbaren

Klaus Thorwald alias X-RAY-5 hat den Auftrag erhalten, das sagenumwobene Crowden-House an der Westküste Irlands zu inspizieren. Außerdem soll er ein Gemälde sicherstellen, dass ein Antiquitätenhändler besitzt, der in einer nahegelegenen Stadt lebt. Das Bild zeigt eine schwarze Dämonensonne. Für David Gallun, den Chef der PSA, steht fest, dass es die Sonne sein muss, welcher die Crowdens ihre Macht verdanken. Doch Thorwald läuft einem Mann namens Phil Hanton in die Falle, der im Namen der Crowdens die einzigen drei existierenden Gemälde der Dämonensonne sammeln und zusammenführen soll. Als von X-RAY-5 keine Meldung mehr erfolgt setzt David Gallun seine beiden besten Agenten auf den Fall an. Larry Brent und Iwan Kunaritschew fliegen nach Irland. Wenig später finden sie heraus, dass der Fall eng mit Ereignissen zusammenhängen muss, die in Wales stattfanden. Dort wurden die Frau und die Schwägerin von Phil Hanton auf grauenhafte Weise ermordet. Als die beiden PSA-Agenten am Tatort eintreffen, begegnen sie auch Hanton, der sich als mächtiger Gegner entpuppt, der nicht nur in verschiedenen Gestalten in Erscheinung treten kann, sondern auch starke parapsychische Kräfte besitzt…

Meinung:

Der Beginn der Dämonensonnen-Trilogie bildet sogleich die Fortsetzung des LARRY-BRENT-Romans „Mordaugen“, der in dem Paperback „Zombies“ erscheinen ist und in dem es Larry Brent und seine Kollegen erstmals mit der Sippe der Crowdens zu tun bekamen. Diese Familie mit den ausgebrannten Augen, welche tödliche Strahlen verschießen, ist ein ernstzunehmender Gegner. Auf pseudowissenschaftliche Erklärungen verzichtet Shocker in diesem Fall gänzlich und Larry Brent bekommt es mit einer teuflischen Magie zu tun, gegen die ihm nur ein kleiner, unscheinbarer Stab helfen kann: Das zehrende Feuer. Dieses Artefakt erfüllt bei dem PSA-Agenten eine ähnliche Funktion wie bei John Sinclair das silberne Kreuz. Doch während das Kruzifix beim Geisterjäger schnell zu einer übermächtigen Deus ex machina mutierte, wirkt das zehrende Feuer nur bei der Familie der Crowdens. Der erste Teil des Dreiteilers ist noch sehr mysteriös und baut im Laufe der Geschichte mehrere Handlungsstränge auf, die in den nächsten Romanen noch wichtige Rollen spielen werden.
Klaus Thorwald, alias X-RAY-5, hat in dieser Geschichte seinen ersten Auftritt und er wird sehr sympathisch und authentisch dargestellt. In seinem Inkognito als Schriftsteller muss sich der Deutsche ganz der irischen Lebensart hingeben. Ebenfalls sehr eindringlich und natürlich wurde das beginnende Verhältnis zwischen dem Agenten und der Wirtstochter Sioban geschildert. Spannend und unheimlich zugleich ist die Gefangenschaft Thorwalds beschrieben worden, sowie sein Martyrium durch unzählige Ratten, welche Lord Crowden auf sein Opfer hetzt. Larry Brent und Iwan Kunaritschew sollen ihren Kollegen aus den Fängen des übermächtigen Gegners befreien. Merkwürdig in diesem Kontext ist der Entschluss David Galluns Thorwald statt Brent als erstes auf den Fall anzusetzen. Immerhin besitzt X-RAY-3 mit dem zehrenden Feuer die einzig wirksame Waffe gegen die Dämonenfamilie. Der weitere Verlauf der Ermittlungen und die Entwicklung des Falles wurden allerdings derart packend erzählt, dass man über diese Ungereimtheit gerne hinwegsieht.

Tod in der Gespenster-Villa

Von Klaus Thorwald fehlt jede Spur und Larry Brent und sein Kollege Iwan Kunaritschew werden von ihrem Chef bereits zum nächsten Einsatzort beordert. Scheinbar ist eine Gespenster-Villa im Norden Schottlands der Dreh- und Angelpunkt. Als die Agenten die verschiedenen Orte auf der Karte verbinden (Das Crowden-House im Westen Irlands, das Anwesen Phil Hantons in Wales und die Gespenster-Villa in Schottland) gehen ihnen die Augen über. Die Verbindungslinien bilden ein geometrisch perfekt ausgebildetes gleichschenkliges Dreieck. Larry Brent und Iwan Kunaritschew statten der Gespenster-Villa einen Besuch ab. Mittlerweile ist das Anwesen der of Shannons zu einem beliebten Reiseziel bei Touristen geworden und so sind die Agenten der PSA nicht allein. Doch was als Spiel beginnt wird zu tödlichem Ernst, als Phil Hanton erscheint und dank seiner Para-Kräfte die Villa auf einen Schienenstrang teleportiert, auf dem gerade ein Güterzug dem Anwesen entgegenrast…

Meinung:

Der zweite Teil fällt gegenüber dem Ersten, der sehr mysteriös und spannend geschrieben wurde, stark ab. Das Schicksal Thorwalds bleibt lange unklar und wird erst nach der Hälfte des Roman aufgegriffen. Währenddessen hält sich Shocker mit der unnötigen Story über den Geist der of Shannons auf und der Warnung, die das Gespenst der Tochter des Lords zukommen lässt. Sehr unheimlich beschrieben wurde dagegen Larrys Ausflug zu Beginn der Geschichte zum Crowden-House, wo er die Gruft der Eleonora Crowden findet und sich gegen Dutzende von Ratten zur Wehr setzen muss. Ein wenig verwirrend, aber nichtsdestotrotz spannend erzählt wurde die Konfrontation mit Phil Hanton in Gestalt seiner ermordeten Frau und wie das zehrende Feuer seinen Dienst versagt. Hier zeigt sich das Talent des Autors seine Helden in prekäre Situationen zu bringen, wo man als Leser geneigt ist, zu glauben, dass alles in Ordnung sei. Leider wirkte die Szene mit dem Zug, trotz ihrer Rasanz und Dramatik, sehr bemüht. Warum hat sich Hanton die Mühe gemacht, die Villa auf einen Schienenstrang zu teleportieren? Bedauerlicherweise wird dieser Umstand auch im nächsten Band nur unzureichend erklärt. Dafür bleibt es sehr spannend und die Unkenntnis des Lesers über das Schicksal von Larry Brent und der restlichen Insassen der Gespenster-Villa ist der ideale Cliffhanger zum letzten Teil der großartigen Trilogie, die unter dem Titel „Unter der Dämonensonne“ in die Annalen der LARRY-BRENT-Serie einging.

Die beiden Storys bilden zusammen den Beginn eines der größten Abenteuer von Larry Brent. Shocker vereinte hier vier Top-Agenten, die gegen einen der mächtigsten Gegner zu Felde ziehen mussten, welcher der PSA je gegenüber gestanden hat. Der BLITZ-Verlag präsentiert dem Leser diese Romane in leicht überarbeiteter und gestraffter Form. Dass aus einer Trilogie dann zweimal hintereinander eine Triologie wurde, ist dabei umso ärgerlicher.

Aufmachung:

Das Cover zeigt Phil Hanton mit seinem dämonischen Zweitkörper. Lonati schuf abermals ein sehr schauerliches und dämonisch wirkendes Cover, dass gut zum Inhalt des vorliegenden Romans passt. Bedauerlicherweise muss der Sammler sich abermals mit nur einer kleinen illustration des Künstlers Pat Hachfeld zufrieden geben, die außerdem nicht gerade zu seinen besten Werken gehört.

Fazit:

Der Beginn einer packenden Geschichte um die Familie Crowden. Anhand dieses Roman lässt sich gut die Serienkontinuität erkenne. Erst im vorletzten Buch haben Larry Brent und Iwan Kunaritschew die Familie der Teufelsanbeter kennen gelernt und schon geht es in die nächste, entscheidende Runde. Shocker hat die Romane sehr mysteriös, beinahe surreal aufgebaut und erschafft eine Atmosphäre nervenzerreißender Spannung, die nur selten von langatmigen Szenen gestört wird.

21. Sep. 2008 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Total: 2332 Rezensionen
März 2015: 8 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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