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Die Prophezeiung der Steine

Das Land der Seher
DIE PROPHEZEIUNG DER STEINE

Pamela Freeman
Roman / Fantasy

Goldmann Verlag

Das Land der Seher: Band 1
Taschenbuch, 576 Seiten
ISBN: 978-344246858-4

Jan. 2009, 12.00 EUR

Pamela Freeman hat bereits siebzehn, zum Teil preisgekrönte, Jugendbücher verfasst. Die heute mit Mann und Sohn in Sydney lebende australische Autorin wendet sich mit ihrem neuesten Werk an ein erwachsenes Publikum. „Die Prophezeiung der Steine“ ist der Auftakt zu ihrer Trilogie um „Das Land der Seher“.

Schon seit vielen Jahren ist das ehemals blühende Großreich in elf Domänen zerfallen, deren Kriegsherren nicht nur mit harter Hand ihre Untertanen terrorisieren, sondern auch einander argwöhnisch beäugen. Dabei sind ihre Vorfahren selbst vor langer Zeit in das friedliche Land eingefallen. Von den ehemaligen Ureinwohnern haben nur wenige überlebt und sich zum großen Teil mit den Neuankömmlingen vermischt. Doch ganz ausgelöscht sind sie und ihre Vermächtnisse nicht. Denn einige, die das alte Wissen noch hüten und weiter geben, ziehen ruhelos als Wanderer durch das Land.
In den elf Domänen zählt das Recht des Stärkeren. Die einfachen Menschen, Bauern wie Bürger, müssen es hinnehmen, dass sie nicht nur Steuern bezahlen müssen, sondern die Krieger auch das Recht haben, sich an ihren Frauen und Kindern schadlos zu halten.
Dennoch verzagen die meisten nicht und versuchen einfach, das Beste aus ihrem Leben zu machen, und manche wagen sogar ein wenig mehr.
Wie etwa Bramble, die wie ihr Großvater von einem ruhelosen Geist erfüllt ist. Anstatt brav zu Hause zu sitzen und sich in weiblichen Tugenden zu üben, streift sie durch den Wald, sammelt Kräuter und bringt kleine Wildtiere mit, die den ansonsten eher kargen Speiseplan bereichern. Dabei bleibt es nicht aus, dass sie eines Tages durch einen Mann des Kriegsherrn bedroht wird. Als Bramble ihn in Notwehr erschlägt, muss sie fliehen.
Zur gleichen Zeit macht der junge Wanderer Ash in der Stadt Turvite so manche unangenehme Erfahrung mit der Stadtbevölkerung. Er geht bei einer erfahrenen Kämpferin in die Lehre, die ihm beibringt, sich auch gegen Krieger zu wehren, damit er, wenn es eines Tages so weit ist, seine eigene Familie und Freunde vor Willkür schützen kann. Als er ein Mädchen im Kampf erschlägt, bleibt ihm allerdings nichts anderes als die Flucht.
Und dann ist da Saker, ein Wanderer und Zauberer, der einen einsamen und gefährlichen Weg gewählt hat, nachdem seine Familie vor vielen Jahren grausam ermordet wurde. Er hat das alte Wissen seiner Ahnen wieder entdeckt und verinnerlicht und hofft nun, mit dem wiedererweckten Toten endlich Rache nehmen zu können.
Und nicht zuletzt strebt im Norden einer der Kriegsherren nach mehr Macht und plant das Reich neu zu errichten, das unter den Händen eines seiner Ahnen damals in die elf Domänen zerbrach.
Diese Menschen sind dazu ausersehen, das Schicksal ihres Landes und ihrer Völker neu zu schreiben, auch wenn sie es noch nicht wissen. Doch schon haben die alten Mächte des Landes sie dazu ausersehen, zusammen zu treffen und ihren Teil zu erfüllen.

Auch wenn der Plot zunächst sehr klassisch klingt – er wird doch anders erzählt, als man denkt, denn vor allem die drei erst genannten Helden erhalten sehr viel Raum und werden hin und wieder auch aus der Sicht der Nebenfiguren beschrieben. Pamela Freeman baut ihren Roman auf wie einen Flickenteppich.
Jeder Abschnitt fügt eine neue Facette zu der Erzählung hinzu und macht die Beschreibung des Landes plastischer. Sie zentriert die Ereignisse um die Hauptfiguren, die aber nicht wirklich im Vordergrund stehen, da sie in ihr Schicksal eingebunden sind. Sie wirken dadurch ein wenig archetypisch. Bramble ist die selbstbewusste junge Frau, die den Weg geht, den sie intuitiv für richtig hält, während Ash doch ein wenig zurückhaltender ist und sich mehr leiten lässt. Und vor allem Saker, der durch seine Nekromantie eigentlich böse sein müsste, hat gute Gründe, die Toten wieder zum Leben zu erwecken. Das Land der Elf Domänen ist damit ein Reich voller Magie und Geheimnisse, die dem Leser nach und nach enthüllt werden.
Da der Roman sich die Zeit nimmt, erst einmal in alles einzuführen, besitzt er auch keinen wirklich großen Höhepunkt. Action ist zwar vorhanden, wird aber eher sparsam eingesetzt, da die Autorin mehr auf Interaktion zwischen den Figuren achtet und deren Hintergründe fein ausarbeitet. Eine Romanze gibt es noch nicht. Heraus kommt ein atmosphärisch dichter aber nicht ganz so spannender Roman, der aber durch seine komplexe Handlung in den Bann schlägt.

Damit ist „Die Prophezeiung der Steine“ ein Roman, der den Lesern gefallen dürfte, die vor allem mystisch-verwobene, komplexe Hintergründe mit viel Magie und interessante Figuren mit Entwicklungspotential schätzen. (CS)

12. Feb. 2009 - Christel Scheja

Der Rezensent

Christel Scheja

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