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Die Tür ins Gestern
Doriana Gray und Mason Flint ist es gelungen die Vampirin Frenchy zu vernichten und die Vampirjäger auszuschalten. Doch der Mann im Hintergrund, Sandor Bathory, ist noch auf freiem Fuß. In dessen Anwesen finden Doriana und Mason eine geheimnisvolle Tür, die sie in die Vergangenheit Ungarns führt, wo die Blutgräfin Elizabeth Bathory auf ihrem Schloss junge Frauen grausam foltert. Auch Mason Flint und Doriana Gray sollen den perversen Obsessionen der Blutgräfin zum Opfer fallen. Unterstützt wird die Bathory bei diesem Unterfangen von dem Vampir Kincaid, der Doriana einst in eine Blutsaugerin verwandelte und den beiden verhassten Menschen in die Vergangenheit folgte
Meinung:Der dritte und vorerst letzte Teil schließt nahtlos an die beiden ersten Hörspiele an und bewegt sich qualitativ auf einem eher unterdurchschnittlichen Niveau. Die Sprecher neigen fast allesamt zu einem, fast unerträglichen, Overacting, was in Verbindung mit den sinnlosen Monologen, welche die Personen häufig führen, meistens sehr albern klingt. Hier tun sich vor allem Susanne Armin-Zierold (Elizabeth Bathory) und Reinhard Schulat-Rademacher (Kincaid) stark hervor. Selbst Suzan Erentok und Michael-Che Koch, die Hauptdarsteller, klingen oft hölzern und unbeholfen, was zum Teil vermutlich an den naiven und anspruchslosen Dialogen liegt, denn von den Schauspielern ist man Besseres gewohnt. Allein die Abschiedsrede von Mason Flint an seine tote Freundin Frenchy ist an Banalität kaum zu überbieten:Tja, Frenchy, du warst meine Freundin, jetzt bist du tot. Vernichtet. Du wirst nie wieder einem Menschen das Blut aussaugen können. Zwar war es Doriana, die dich zur Blutsaugerin machte, aber durch Doriana bist du auch erlöst und getötet worden. Sie hat dir den tödlichen Pfeil ins Herz gerammt. Ja, und jetzt liegt ein neuer Lebensabschnitt vor mir, und du Frenchy, du bist Vergangenheit. Aber ich werde dich nie vergessen. Allein dieser Absatz zeigt, wie unglaubwürdig die Geschichte ist. Nicht nur, dass Mason Flint unglaublich schnell über den Tod seiner Ex-Freundin hinweggekommen ist, auch, dass er gleich mit der Mörderin eine Beziehung eingeht ist haarsträubend, selbst in Anbetracht der Tatsache, dass der Vampirfluch von Doriana genommen wurde. Der einzige Lichtblick innerhalb der Besetzung ist der Erzähler Bodo Primus, der professionell und souverän wie immer klingt, und den Hörer routiniert durch die 70minütige Handlung führt. Musik und Sounddesign sind gut gelungen und passen hervorragend zu einem trashigen Gruselhörspiel der alten Schule. Mit der Story selbst bleibt Jason Dark den Gruselklischees treu, bringt allerdings mit Elizabeth Bathory einen interessanten Aspekt mit ein, der viel Potenzial birgt, welches leider nicht vollends genutzt wurde. Der Autor hat sich mehr auf die Konstruktion plakativer Spannungsmomente und schwülstiger Erotikszenen konzentriert, als auf logische Zusammenhänge. Hinzu kommt, dass die Motivation der Figuren weitestgehend im Dunkeln bleibt. Wieso taucht Kincaid plötzlich wieder auf? Woher stammt die Tür ins Gestern? Welche Beweggründe hat Sandor Bathory? Selbst die Blutgräfin wird auf die üblichen und bekannten Klischees reduziert und zu einem durch und durch bösen Charakter. Die Figuren bleiben alle blass, oberflächlich und austauschbar. In diesem Hörspiel, dass sich nah an die literarische Vorlage hält, bricht Jason Dark außerdem mit allen Prinzipien, die er in seiner Serie JOHN SINCLAIR so vehement vertritt. Dort betont er immer wieder, dass er stolz darauf ist, Gewalt und Sex nur selten und in Maßen einzusetzen. Bei der HEXERIN hingegen nutzt er diese Aspekte als Stilmittel, was nur bedingt erfolgreich ist, denn spannender wird die Geschichte dadurch nicht, nur lächerlicher und unlogischer. Aufmachung:Die Coverillustration zeigt die Gräfin Elizabeth Bathory mit ihrem Opfer Doriana Gray, der Hexerin. Die Szene ist, trotz des Comicstils, sehr stimmungsvoll und weitaus düsterer, als ihr Romanpendant. Lediglich Mason Flint sieht ein wenig befremdlich aus, so als ob er einen Bademantel tragen würde.Fazit:Auch die dritte Folge von Jason Darks neuer Serie DIE HEXERIN krankt an unmotivierten Sprechern, sinnlosen Dialogen, albernen Selbstgesprächen und einer hanebüchenen Story. Da können auch Bodo Primus als Erzähler und ein guter Soundtrack nur wenig wett machen. 06. Apr. 2009 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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