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Das Gespenst von Canterville
Obwohl Lord Canterville die amerikanische Familie Otis eindringlich vor dem Geist des unseligen Sir Simon de Canterville warnt, kaufen sie das altehrwürdige Schloss vom Fleck weg. Vor allem die Kinder Washington, die liebliche Virginia und die Zwillinge Timmy und Jimmy sind begeistert von dem alten Gemäuer und dem weitläufigen Schlosspark. Die Schauergeschichten indes können die durch und durch demokratischen Amerikaner nicht im Mindesten erschüttern. Auch nicht, als ihnen die Haushälterin Mrs. Umney den Blutfleck zeigt, der seit dem Mord, den Sir Simon an seiner Frau begangen hat, nicht mehr verschwinden will. Egal wie oft man ihn entfernt. Selbst durch nächtliche Spukereien lassen sich die Familienmitglieder nicht erschrecken. Und je länger die Familie Otis im Schloss wohnt, desto zurückgezogener und trauriger wird der Gespenst von Canterville. Nur Virginia hegt Mitleid mit der ruhelosen Seele von Sir Simon. Doch wie kann die junge Frau, dem verfluchten Geist zu seinem ewigen Frieden verhelfen? Meinung:Allein das Erreichen der 50. Folge ist ein Beweis für den Erfolg und die Qualität einer Hörspielreihe, und das GRUSELKABINETT von Titania Medien ist eine der besten und anspruchsvollsten Reihen des Genres. Kauft man ein Hörspiel des Labels kann man sicher sein ein qualitativ hochwertiges Produkt in Händen zu halten. Das Gespenst von Canterville, nach einer Erzählung von Oscar Wilde, gehört zu den klassischsten Geistergeschichten überhaupt. Allerdings ist der Tenor der Erzählung eher humorvoll und satirisch, so dass eine schauerliche Gruselatmosphäre nur rudimentär vorhanden ist. Betrachtet man das Hörspiel aber von der komödiantischen Warte aus, so wird man gut 73 Minuten lang auf angenehme Art und Weise unterhalten. Andererseits ist die Episode nicht gerade das, was man aufgrund der vorherigen Hörspiele erwarten würde. Die harmlose, fast schon kindgerechte Story wäre wohl innerhalb der TITANIA SPECIALS besser aufgehoben gewesen. Die Altersempfehlung ab 14 Jahren ist jedenfalls vollkommen übertrieben. Nichtsdestotrotz hat Das Gespenst von Canterville ein wirklich stimmungsvolle Musikkulisse und eindrucksvolle Effekte zu bieten. Die Geräuschatmosphäre ist einmal mehr phänomenal. Die Sprecher sind sehr gut ausgewählt worden, und gehören größtenteils zum festen Ensemble des Labels. Hasso Zorn ist ein hervorragender Erzähler und Dagmar von Kurmin (Mrs. Umney) ist eine Sprecherin der ersten Stunde. Leider ist ihre Stimme in der Reihe so omnipräsent, dass sich bereits ein gewisser Wiederholungseffekt einstellt. Dafür kann Friedrich Georg Beckhaus als Sir Simon voll auftrumpfen, der mit dieser Folge tatsächlich seinen Einstand in der Reihe feiert und als Synchronsprecher jedem bekannt sein dürfte. Boris Tessmann brilliert in der Rolle des Vaters Hiram B. Otis, während Gudrun Landgrebe als dessen Frau Lucretia zu hören ist. Die Zwillinge Jimmy und Timmy werden von den Nachwuchssprechern Mathis Färber und Alexander Mager. Allerdings stellt die vorlaute Art der beiden Kinder und ihre schlechte Angewohnheit ständig im Chor zu sprechen die Nerven des Hörers auf eine echte Zerreißprobe. Weniger wäre hier mehr gewesen. Annina Braunmiller (Virginia Otis) und Jan Panczak (Washington Otis) machen ihren Job ausgezeichnet. Insgesamt bleibt die Folge aber hinter den Erwartungen zurück. Zu ausgewalzt wird die an sich bekannte und vorhersehbare Geschichte erzählt, die eher zum Schmunzeln, denn zum Gruseln einlädt.Aufmachung:Firuz Askin schuf auch für diese Folge ein passendes und kunstvolles Titelbild. Leider hat das Booklet für dieses nicht unbedeutende Jubiläum nur wenig zu bieten.Fazit:Oscar Wildes Gespensterkomödie als kurzweiliges Hörspiel. Sauber produziert, insgesamt aber zu langatmig und alles andere als gruselig. Wirkt in der Reihe doch ein wenig deplatziert. 31. Mar. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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