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![]() Die Sünder
Australiens Antwort auf Richard Laymon, Brett McBean, vereint in diesem Band 21 seiner besten und unheimlichsten Kurzgeschichten. Meinung:Brett McBean ist nicht nur ein reichlich produktiver Autor, sondern auch ein entsprechend begabter. Nicht umsonst ist sein Bestseller „Die Mutter“ binnen zweier Jahre in zwei verschiedenen Verlagen publiziert worden. Dass McBean neben anspruchsvollen Horror-Thrillern auch unterhaltsame und großartig pointierte Kurzgeschichten zu schreiben versteht zeigt der vorliegende Band. Unter dem prosaischen Titel „Die Sünder“ ist im Festa Verlag erstmals eine Sammlung der bisher veröffentlichten Storys des australischen Autors erschienen. Und als wären die Geschichten allein nicht Grund genug für die Anschaffung des Buches, so finden sich im Anschluss an jede einzelne Story die persönlichen Notizen des Verfassers zur Entstehung. Dadurch bekommt man nicht nur einen umfassenden Einblick in die Arbeit von Brett McBean, sondern lernt darüber hinaus auch den Autor hinter den Storys besser kennen. Ein schönes Gimmick, das jeder Kurzgeschichtensammlung oder Anthologie beigefügt werden sollte. Zumindest sofern sich die Autoren bei ihren Erzählungen etwas gedacht haben. McBean hat sich etwas bei seinem Schaffen gedacht und es ist erstaunlich wie ausgefeilt, tiefgründig und doch unterhaltsam selbst seine ersten Texte sind. „Geschichten von Sünde und Wahnsinn“ lautet die Übersetzung des Untertitels und trifft damit den Kern des Buches, was den Band aber so besonders macht ist seine abwechslungsreiche Vielfalt und der Ideenreichtum der den einzelnen Geschichten zugrunde liegt. Bereits die erste Story dürfte vor allem Fans von Brian Keene und seinem Zombie-Epos „Das Reich der Siqqusim“ gefallen, denn sie spielt direkt in diesem Kosmos. Auch „Eine Frage des Glaubens“ handelt von Zombies und natürlich dem inneren Zwiespalt eines Priesters, der wirklich von sich behaupten darf, auf die Probe gestellt worden zu sein. Ein äußerst beklemmendes, intensives Lesevergnügen bietet die Geschichte „Wer wird überleben?“, in der McBean außerdem eine saftige Portion beißender Gesellschaftskritik anbringt. Während vor laufender Kamera Menschen sterben, bleiben Millionen Zuschauer vor der Mattscheibe sitzen, um das Schauspiel zu begaffen. Die Geschichte lebt nicht nur aufgrund ihrer originellen Idee, sondern vor allem durch ihre schriftstellerische Umsetzung, denn McBean wechselt auf geschickte Art und Weise die Perspektive zwischen dem Geschehen im Fernsehstudio und einzelnen Zuschauerreaktionen. Nicht nur toll geschrieben, sondern auch glänzend recherchiert ist die etwas längere Geschichte von „Mad Fred“, in deren Anschluss sich der Autor als bekennender Ripperologe outet. Obwohl „Genie eines kranken Geistes“ bereits in der Anthologie „Necrophobia III“ erschienen ist, passt sie optimal in die vorliegende Sammlung. Der Titel ist zugleich Programm, respektive eine treffende Umschreibung für die Schaffenskraft des Autors. Es ist wirklich schwer in dem umfangreichen Fundus dieser Geschichten einen persönlichen Favoriten zu finden, auf ihre eigene Art ist nämlich jede einzelne Story ein Volltreffer.Aufmachung:Danielle Tunstall hat für diese Geschichtensammlung ein geniales Covermotiv geschaffen, das nicht nur im Gedächtnis haften bleibt, sondern auch sofort die Neugierde weckt.Fazit:21 Kurzgeschichten von Brett McBean sind 21 gute Gründe sich dieses Buch zu kaufen. „Die Sünder“ ist der Beweis dafür, dass der Autor sich nicht nur auf komplexe Romane versteht, sondern auch das Metier der Kurzgeschichte glänzend beherrscht. 30. Sep. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Weitere Rezensionen
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