Schauplatz: Ländliches Schweden
Die Erzählerin Martina hat es in ihrem Leben nicht sehr weit gebracht. Mehr als schlecht bezahlte Aushilfsjobs halten sie nicht über Wasser und auch das Dach über ihrem Kopf ist nur geliehen. Schließlich ist sie dazu gezwungen, die Wohnung, ihre einzige Zuflucht, zu verlassen und wieder bei ihren Eltern einzuziehen. Diese scheinen aber ganz andere Pläne zu haben und somit sieht sich Martina gezwungen, etwas anderes für sich zu suchen. - Mehr zufällig begegnet sie dann ihrer alten Freundin Therese, genannt Tessan. Diese erzählt ihr von Glimmenäs, einem alten Landsitz, dessen Besitzerin Florence Wendmann seit einem Sturz auf Pflege angewiesen ist und vom Verstand her nicht mehr ganz bei sich ist...
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Das Drama nimmt seinen Lauf, denn auf Glimmenäs sind alle Uhren scheinbar in den vierziger Jahren stehen geblieben. Für Florence, eine alte Dame, die großen Wert auf selbst gesetzte Regeln und Etikette legt, ist immer noch Krieg und sie sieht sich als große Mitverschwörerin und Anführerin der sogenannten Wendmann'schen Gesellschaft, dessen Mitglieder natürlich längst verstorben sind.
Tessan und auch Martina halten diese Fassade für Florence aufrecht, weil sie niemandem schaden wollen und auch für sich selbst ein bequemes Nest gefunden haben. Nach und nach bröckelt diese Fassade natürlich und es kommen weitere "Gäste" hinzu, bei deren Aufenthalt sich die Situation auf dem Gut immer mehr zuspitzt. - Bis zu einem dramatisch gelungenen Showdown.
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"Der unsichtbare Gast" ist ein gut lesbarer und sehr glaubwürdig gestrickter Roman darüber, wie weit jemand geht, der skrupellos genug ist, sein Leben mit Mitteln zu gestalten, die ihm nicht gehören. Ein Roman über die Fähigkeit, sch einer gewissen Situation anpassen zu können und daraus einen Vorteil zu erzielen, mit dem man vermeintlich niemandem schadet. Bis die Gier zu groß ist und einem um die Ohren fliegt, weil man die einst so friedliche Situation nicht mehr unter Kontrolle hat.
Lesenswert von der ersten bis zur letzten Seite.
