Im Frühling sterben

(17)

Lovelybooks Bewertung

  • 22 Bibliotheken
  • 1 Follower
  • 2 Leser
  • 5 Rezensionen
(15)
(2)
(0)
(0)
(0)

Inhaltsangabe zu „Im Frühling sterben“ von Ralf Rothmann

»Sprach ich meinen Vater in der Kindheit auf sein starkes Haar an, sagte er, das komme vom Krieg; man habe sich täglich frischen Birkensaft in die Kopfhaut gerieben. Ich fragte nicht weiter nach, hätte wohl auch, wie so oft, wenn es um die Zeit ging, keine genauere Antwort bekommen. Die stellte sich erst ein, als ich Jahrzehnte später Fotos von Soldatengräbern in der Hand hielt und sah, dass viele Kreuze hinter der Front aus jungen Birkenstämmen gemacht waren.« Im Frühling sterben ist die Geschichte von Walter Urban und Friedrich – »Fiete« – Caroli, zwei siebzehnjährigen Melkern aus Norddeutschland, die im Februar 1945 zwangsrekrutiert werden. Während man den einen als Fahrer in der Versorgungseinheit der Waffen-SS einsetzt, muss der andere, Fiete, an die Front. Er desertiert, wird gefasst und zum Tod verurteilt, und Walter, dessen zynischer Vorgesetzter nicht mit sich reden lässt steht plötzlich mit dem Karabiner im Anschlag vor seinem besten Freund ... In eindringlichen Bildern erzählt Ralf Rothmann vom letzten Kriegsfrühjahr in Ungarn, in dem die deutschen Offiziere ihren Männern Handgranaten in die Hacken werfen, damit sie noch angreifen, und die Soldaten in der Etappe verzweifelte Orgien im Angesicht des Todes feiern. Und wir erleben die ersten Wochen eines Friedens, in dem einer wie Walter nie mehr heimisch wird und noch auf dem Sterbebett stöhnt: »Die kommen doch immer näher, Mensch! Wenn ich bloß einen Ort für uns wüsste ...«

Ein sehr beeindruckendes Buch! Möchte es allen zur Lektüre ans Herz legen!

— Girl56
Girl56

Zwangsrekrutiert im Krieg heißt die Devise "Bleib übrig". Rothmann erzählt eine harte Geschichte sehr feinfülig und zielstrebig.

— Tree_Trunks
Tree_Trunks

Die andere Seite des Krieges - empfehlenswert!

— milkshakee
milkshakee

Eindrucksvoll, poetisch, stark, leise: "Im Frühling sterben" ist ein Buch, das nachhallt & das mich nicht so schnell loslassen wird.

— TinaLiest
TinaLiest

Wuchtig-poetische Menschlichkeit

— Monsignore
Monsignore
  • Rezensionen
  • Leserunden
  • Buchverlosungen
  • Themen
  • Wir müssen uns erinnern!

    Im Frühling sterben
    Girl56

    Girl56

    Ralf Rothmann erzählt in seinem neusten Roman „Im Frühling sterben“ von den letzten Kriegsmonaten im Frühjahr 1945, als zwei junge Burschen, gerade mal siebzehn Jahre alt, mehr oder weniger gezwungen werden, bei der Waffen-SS  Mitglied zu werden und sofort, nach einer ganz kurzen Ausbildungszeit, an die Front in Österreich bzw. in Ungarn verlegt werden. Walter und „Fiete“ waren gemeinsam Lehrlinge auf einem Hof in Norddeutschland, glaubten, dass ihre Arbeit als Melker „kriegswichtig“ ist und sind nun doch auf einmal mitten  in ...

    Mehr
    • 3
    Floh

    Floh

    01. September 2015 um 06:54
  • Ende der Ruhezeit

    Im Frühling sterben
    Buecherschmaus

    Buecherschmaus

    Ein Roman fehlt dieses Jahr auf der Nominierungsliste zum Deutschen Buchpreis. Nicht, weil die Jury seine Qualitäten nicht erkannte, sondern weil sich der Autor Ralf Rothmann ausdrücklich nicht nominieren ließ, ja sogar dem Wunsch einer Nachnominierung widersprach.Es ist einerseits natürlich verständlich, dass ein Schriftsteller sich und sein Werk dem umstrittenen Versuch, den "besten deutschsprachigen Roman des Jahres" zu küren entzieht, andererseits hätte gerade dieser Roman dieses Prädikat mehr als verdient.Rothmann erzählt in ...

    Mehr
    • 2
  • Ein starker Roman!

    Im Frühling sterben
    sandyseeber

    sandyseeber

    20. August 2015 um 23:00

    Der Melker Walter und sein bester Freund Fiete werden kurz vor Ende des Krieges eingezogen und nach einer kurzen Ausbildung Richtung Front nach Ungarn geschickt. Während Walter sich den Umständen so gut wie möglich anpasst, versucht Fiete der aufgezwungenen Pflicht zu entkommen. Am Ende hofft Walter, dass in seinem Karabiner, den nun er gezwungenermaßen auf den Freund richtet, nur eine Platzpatrone steckt.Ralf Rothmann zeichnet das Bild von zwei Siebzehnjährigen, die völlig unterschiedlich auf die aufgezwungene Pflicht reagierten ...

    Mehr
  • Wenn die Wurzel eines Menschen der Krieg und das Töten ist ...

    Im Frühling sterben
    Monsignore

    Monsignore

    12. July 2015 um 18:29

    Bitte nicht schon wieder! - war meine erste Regung: Vater-Sohn-Geschichte mit Kriegshintergrund, Waffen-SS in der Barbarei der letzten Kriegswochen in Ungarn ... ja, muss das denn sein ... die Wiederkaufunktion hat bei Rindern einen Sinn, aber beim Menschen ?Doch dann der erste Satz. Hanns Erich Nossack sagte einmal, dass der erste Satz von entscheidender Bedeutung sei; stimmt er nicht, kann man das Buch auf der Stelle vergessen."Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das ...

    Mehr
  • Mein Favorit für den Dt. Buchpreis 2015

    Im Frühling sterben
    WinfriedStanzick

    WinfriedStanzick

    02. July 2015 um 15:03

    In seinem neuen Roman „Im Frühling sterben“ erzählt Ralf Rothmann die Geschichte von zwei siebzehnjährigen Jungen, Walter und Fiete, die Anfang 1945 noch zur Waffen-SS eingezogen werden und in Ungarn auf eine dramatische Weise sich ein letztes Mal gegenüberstehen.Ralf Rothmann hat die Geschichte von Walter und Fiete in eine Rahmenhandlung gekleidet, die zu der Vermutung Anlass gibt, dass der Roman den einen oder anderen autobiographischen Hintergrund hat.Er stellt seinen Roman unter ein biblisches Motto aus dem Buch des Propheten ...

    Mehr
  • weitere