Nach den Ferien kommt Cooper neu in Filippas Klasse. Die Lehrerin stellt ihn vor und sagt gleich dazu, tja der neue Junge wird nichts sagen, darauf müsst ihr euch einstellen, er hat so eine Art Krankheit. Das wäre ja gar nicht schlimm. Aber dass Filippa, nur weil sie neben ihm wohnt, sich jetzt um ihn kümmern und auch noch in der Schule neben ihm sitzen soll, ist gar nicht fair. Als sie von Linabell erfährt, dass sich in Coopers Keller Hundewelpen befinden und die Tür immer offen steht, fasst die hundeverrückte Filippa einen Plan. Sie schleicht sich heimlich in den dunklen Keller und plötzlich taucht Cooper auf. Weil es stockfinster ist, überwindet er sich und spricht mit ihr. Filippa hätte zu gern einen Hundewelpen und deshalb schlägt ihr Cooper folgende Wette vor. Wenn Filippa es schafft eine Woche lang nur die Wahrheit zu sagen, darf sie sich einen der Welpen aussuchen. Alles würde Filippa für einen Hund geben, so willigt sie natürlich sofort in die Wette ein, dabei haben wohl beide nicht ganz so wirklich bedacht, wie schwierig das werden wird.
Die Charaktere werden toll dargestellt. Allen voran ist natürlich Filippa zu nennen, die die Geschichte aus der Ich-Perspektive berichtet. Man kann sich daher super gut in sie hineinversetzen und ich habe wirklich so richtig mit ihr gefühlt. Sie ist mir ganz schnell ans Herz gewachsen. Ihre Eltern sind so sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass sie so gut wie nichts über sie wissen, deshalb hat sie mir besonders anfangs oft leid getan. Die Nachmittage verbringt sie mehr oder weniger behütet bei ihrer Oma Nostra Dame, eine verrückte Nudel, die sich als Wahrsagerin ihr Taschengeld verdient, und echt ganze schön abgedreht sein kann. Aber je besser man sie kennenlernt, desto mehr erkennt man von dem tollen Kern, der in ihr steckt. Am Ende habe ich sie richtig gemocht. Cooper, wenn man ihn nur von außen betrachtet, ist er einfach anders und komisch. Er spricht nicht, obwohl seine Stimmbänder eigentlich funktionieren würden. Ganz tief in sich drinnen hat er aber auch Gefühle, ganz schwer nur die zu erraten, da er nicht spricht und auch nicht mit der Wimper zuckt. Die Woche schweißt ihn und Filippa aber zusammen und es ist so toll dargestellt, wie sich diese Freundschaft ganz langsam entwickelt. Unbedingt erwähnen muss ich noch Sophie, die Mutter von Cooper, die ist einfach nur toll, für mich der Inbegriff einer perfekten Mama.
Die Geschichte lässt einen manchmal schmunzeln, stellenweise geht sie einem richtig ans Herz und vor allem lässt sie einen ganz viel grübeln. Wie ist es denn eigentlich mit den Lügen? Muss man immer die Wahrheit sagen, oder gibt es vielleicht Ausnahmen, in denen eine Notlüge einfach viel besser wäre? In dieser Woche erlebt Filippa so viele Situationen, bei denen sie in richtigen Zwickmühlen steckt. Wie man es macht, ist es falsch und dabei wünscht sie sich doch nichts sehnlicher als den Hund und will deshalb die Wette gewinnen. Das Thema Lügen wird wirklich super dargestellt. Richtig schön ist auch das Thema Freundschaft verpackt. Da gibt es zum einem die Freundschaft zu Cooper, die sich langsam entwickelt. Aber mit Elli ist da auch noch eine beste Freundin und deren Freundschaft wird auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, ganz zu schweigen von Linabell, die überall mitmischt. Und nicht nur für Hundefreunde ist da noch Filippas absolute Begeisterung für Hunde, die mir wirklich super gut gefallen hat. Sich von Herzen ein Haustier wünschen, kennt so gut wie jedes Kind. Aber Filippa ist da bestimmt noch eine Steigerung.
Der Schreibstil ist locker, flüssig und sehr kindgerecht. Man kann sich alles prima vorstellen und die relativ kurzen Kapitel überfordern sicher auch ungeübtere kleine Leser nicht bzw. eignen sich auch gut zum Vorlesen. Um die 19 Kapitelnummern schlängelt sich jeweils ein Beagle in den unterschiedlichsten Postionen, was mir super gut gefallen hat, sonst gibt es aber keine Illustrationen.
Alles in allem ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann.