Rezension vom 24.09.2015
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Obwohl ich an sich kein großer Krimifan bin, hat mich bei „Trügerische Nähe“ der Klappentext doch überredet, dem Buch eine Chance zu geben. Zwar konnte ich dem Buch letztendlich „nur“ eine durchschnittliche Wertung geben, dennoch habe ich die Entscheidung nicht bereut, da ich mich dennoch bei einem großen Teil der Geschichte gut unterhalten gefühlt habe.
Der Schreibstil hat mich im Prolog noch ein wenig abgeschreckt, weil er dort für meinen Geschmack etwas zu einfach war. Sehr kurze, abgehackte Sätze. Mit dem ersten regulären Kapitel wurde der Stil aber wesentlich angenehmer und vor allem flüssiger. Weiterhin nicht zu ausgefeilt, nicht allzu kompliziert, ließ sich aber durchweg gut lesen, vielleicht abgesehen von einigen kleinen Ausreißern im Verlauf des Buches, die ein wenig ins zu Simple abdrifteten.
Die Protagonisten fand ich genau genommen allesamt nicht besonders sympathisch, was gerne mal ein KO-Kriterium für mich ist. In diesem Fall unterstrichen sie aber ganz gut die Story, da das Zusammenleben der Personen eine sehr große Rolle spielt. Vor allem in dieser Hinsicht ist das Buch nicht unbedingt ein typischer Krimi, sondern tatsächlich eher ein Psychodrama, wie es in einem optisch nicht sehr gut gewählten, roten Punkt auf dem Cover erwähnt wird.
Die Protagonisten hatten alle ihren kleinen oder großen Schaden erlitten und irgendwann habe ich es ehrlich gesagt jedem gegönnt, als die im Klappentext erwähnte Leiche zu enden. Apropos Leiche – DIE lässt sich in der Tat ganz schön Zeit. Und rückblickend muss ich sagen, dass das Buch mir ohne diese wesentlich besser gefallen hatte. Der Schluss kam teilweise Schlag auf Schlag und wirkte etwas konstruiert. Erst passierte ewig so gut wie nichts, dann alles auf einmal. Das konnte mich letztendlich nicht so wirklich überzeugen, weshalb ich dem Buch letztendlich gute 3 Sterne gebe.
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