Rezension vom 06.09.2015
(13)
Nach dem Tod des Grossvaters erbt Tess mit ihrer Tante zu gleichen Teilen ein Haus mit einem grossen Grundstück am See. Tess verlor ihre Mutter bereits als sie 13 Jahre alt war. Vor Jahren verunglückte sie in Lissabon. Niemand der Familie sprach mit ihr ausführlich über den Unfall. Auch ihre Tante blockt bei Fragen sofort ab. Ihre Grossmutter, die mehr über das Ereignis von damals weiss, ist an Alzheimer erkrankt und lebt in ihrer eigenen Welt. Im Haus der Familie findet Tess einen Fadotext. Die Spur führt nach Lissabon. Als ihre Tante ihr vorschlägt nach Portugal zu reisen, um in der Familiengeschichte nachzuforschen, setzt sie diesen Vorschlag um. Dabei kommt sie in den Besitz eines Tagebuches ihres Grossvaters. Wird Tess damit die Wahrheit des Familiengeheimnisses herausfinden?
Das Buch ist angenehm zu lesen. Der Text liest sich leicht und flüssig. Eine gute Idee ist der Ablauf der Geschichte mit den unterschiedlichen Zeitebenen. Auch wenn die Erzählungen so dahin plätschern, hat mich der Roman trotzdem gut unterhalten. Wirkliche Spannung kommt während dem Lesen nicht auf. Leider musste ich feststellen, dass bis zum Ende des Buches sich einige Vorgänge nicht weiterentwickelten und offen stehen geblieben sind. Fragen haben mich ratlos und etwas enttäuscht zurückgelassen.
Die Protagonistin ist mir sympathisch. Manchmal möchte man sie etwas wachrütteln, damit sie für ihr eigenes Leben einmal eine Entscheidung trifft. Vor allem was ihre Beziehung zu ihrem Verlobten betrifft. Vieles nimmt sie einfach so dahin. Eigentlich habe ich gehofft, dass die Liebesgeschichte ihres Grossvaters ihr die Augen öffnen wird. Doch über ihr weiteres Handeln in Patagonien können wir nur rätseln. Gewissheit könnte uns ein Folgeband geben.
Ein unterhaltsamer Roman ohne Spanungsbogen, wobei einige Punkte offen bleiben.
Mehr
Weniger
1 Kommentar