Rezension vom 20.09.2015
(3)
JK Rowling, deren flüssigen, einfachen, aber deshalb sehr angenehm zu lesenden Schreibstil ich schon beim Lesen der Harry-Potter-Bücher zu schätzen gelernt habe, hat uns hier einen soliden, durchkonstruierten, klassischen Detektiv-Roman vorgelegt.
Die Hauptcharaktere sind keine außergewöhnlichen Helden, mit außergewöhnlichen Fähigkeiten oder einer außergewöhnlichen Geschichte. Es sind einfach zwei Menschen, die einem trotz ihrer ein oder anderen Schrullen schnell sympathisch werden und mit denen man mitfiebern, mitleiden und mitleben kann. Obwohl ich anfangs Mühe hatte, mich mit dem etwas farblosen weiblichen Part des Ermittlerduos anzufreunden, ist auch Robin mir bald ans Herz gewachsen. Zusammen geben der raubeinige Detektiv Cormoran Strike und die pflichtbewusste Sekretärin ein liebenswertes, unschlagbares Team ab.
Der Autorin gelingt es auch in diesem Buch, schon ab der ersten Seite eine Welt zu erschaffen, in der man sich bald wie zu Hause fühlt, in der man sich zurechtfinden kann und die sich ganz und gar real anfühlt. Meines Erachtens liegt hier das größte Talent der geschätzten Frau Rowling.
Der Fall an sich war gut durchdacht, die Einblicke in die High Society waren teils erhellend, teils amüsant, alles in allem fand ich ihn aber nicht besonders spannend. Das Ende war zwar nicht vorhersehbar, hat mich aber auch nicht "vom Hocker gehauen".
Nichtsdestotrotz ein hervorragender Roman in bester, klassischer Krimi-Manier, an dem es im Grunde nichts zu bemängeln gibt - außer, dass er vielleicht ein wenig zu perfekt durchkonstruiert ist und ihm deshalb ein wenig an Spannung und wirklich überraschenden Wendungen fehlt.
Empfehlenswert!
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