Rezension vom 30.09.2013
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Bob – ein Geschenk des Himmels für James - damals dem süchtigen, von der Hand in den Mund lebenden Straßenmusiker - der um das tägliche Überleben kämpfen musste. Kaum Geld, jedoch ein kleiner Lichtblick: eine Sozialwohnung und ein Methadon-Programm um von den Drogen herunterzukommen, findet eines Abends in seinem Hausflur einen ca. 7-10 Monate alten, sehr verletzten und abgemagerten kleine roten Kater. James pflegt ihn gesund und investiert fast seine gesamte Tageseinnahmen (22 Pfund) für Medikamente und wollte Bob nach seiner Genesung wieder in die Freiheit entlassen, da er keine Verantwortung für ein Tier übernehmen wollte, da er ja mit sich selbst mehr als genug zu tun hatte. Aber diese Rechnung hat James ohne das Rotfellchen gemacht.
Seitdem weicht Bob James nicht mehr von der Seite, folgte ihm in den Bus, geht mit ihm zur Arbeit. Kaum sitzen die beiden am Covent Garden und James zückte die Gitarre, regnete es Münzen. Menschen blieben stehen, die den Musiker zuvor keines Blickes gewürdigt hatten, aber mit Bob an seiner Seite haben die Menschen von James Notiz genommen.
Bob ist am glücklichsten, wenn er James in seiner Nähe hat und umgekehrt ist es ganz genauso und so kämpfen sich die beiden gemeinsam durchs Leben und James entschließt sich dazu, endlich ganz von den Drogen wegzukommen und Bob gibt ihm den nötigen Halt und die Kraft, dieses tatsächlich durchzustehen.
Mit Bob, der Streuner hat sich James Bowen sein verkorkstes Leben von der Seele geschrieben. Aber dieses wunderbare Buch hilft nicht nur ihm, sondern auch seinen Lesern, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen, da man einen anderen Blickwinkel erhält. Und diese Botschaften sollte man sich wirklich zu Herzen nehmen und künftig mit offenen Augen durch die Innenstädte gehen. Warmherzig, selbstkritisch und zu einhundert Prozent ehrlich wird mich dieses Buch noch lange in Erinnerung bleiben.
Die bedingungslose Liebe eines großartigen Katers und eine Freundschaft, die nur das Leben schreiben kann.
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