Rezension vom 16.09.2015
(8)
Das Buch des Autorenpaares Franke überzeugt durch die einfallsreiche Fantasywelt.
Inhalt:
Jamie gerät gegen seinen Willen in eine andere Welt. Über eine sehr lange Zeit hinweg redet er sich ein, dass diese Welt entweder ein Traum oder ein zu reales Computerspiel sei, da er sich zuvor ein 3D-Computerspiel gekauft und begonnen hatte es zu spielen. Er taucht in einer Welt auf, in der gigantische, giftige und gefährliche Spinnen eine Stadt bedrohen. Dort lernt er recht zu Beginn Hannes kennen, der ihn durch die gesamte Story hinweg begleitet. Jamie findet heraus, dass er ein Wanderer sein soll. Eine Person, die eine Aufgabe erfüllen muss, um den Menschen in dieser Welt zu helfen.
Er muss sich mit Hannes durch einige Gefahren kämpfen und vielen Übergriffen stellen.
Ein weiterer Charakter ist Grumdir, der mir persönlich mit seiner ganzen Sippschaft sehr ans Herz gewachsen ist. Grumdir ist, wie er selbst sagt, ein Aussätziger, jemand der sich vom Rest der Menschheit ausgeklinkt hat und auf eigene Faust handelt. Er stellt im weiteren Verlauf Jamies Beschützer dar, obwohl er dies auf seine eigenwillige, rustikale Art zeigt, was für den Leser allerdings sehr belustigend ist. Die Menschen, mit denen sich Grumdir abgibt begeisterten mich sehr. Jeder hatte einen durchdachten Charakter, der durch Ausdruck, Aussehen und Tätigkeit wunderbar zum Vorschein kam und einen Schmunzeln ließen.
Was mir persönlich sehr gefiel:
Die ausgefeilten Charaktere von Grumdir und seiner Bande gehören definitiv zu meinen liebsten Momenten. Dazu gefiel mir die Ideen mit den Frosch-wesen sehr. Außerdem schwärme ich selbst noch vom Cover und den Innen-Illustrationen - super gelungen!
Inhaltlich hat mich die Wendung im Buch begeistert, so wie die noch zahlreichen Ideen, die das Buch weiter ausgeschmückt haben (Das Herrenhaus, der Berg und seine Bewohner, der Käfer, der Heiler, die Gaststätte,...).
Was mir persönlich nicht gefiel:
Jamie selbst ist in der Story ein Anti-Held, wie ich es bezeichnen würde. Er möchte keineswegs im Mittelpunkt stehen und den Menschen vor Ort nicht helfen. Er wehrt sich zu Zweidrittel des Buches dagegen überhaupt irgendetwas zu tun, was mich persönlich nach einiger Zeit etwas genervt hat. Zudem hat es mich gestört, dass Jamie allzu oft in Ohnmacht fiel, wenn eine Situation ihn zu stark belastete. Recht zu Beginn war der Schreibstil noch etwas steif.
Fazit:
Ein gelungenes Buch, was zwischendurch ins Stocken gerät, zum Ende jedoch eindeutig an Fahrt gewinnt und mich durchaus überzeugt hat. Für ein Self-Publisher-Exemplar ziehe ich meinen Hut. Wirkt überaus professionell, vom Cover bis hin zum Inhalt, Grammatik und einer gewissen Stilsicherheit.
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