„Schatten auf den Regenbogen“ besticht nicht nur durch den eingängigen Schreibstil, sondern erzählt auch eine Geschichte, die mich fast ausnahmslos überzeugen konnte.
Man lernt zunächst Kevin kennen, der mit Frank eine glückliche Beziehung führt. Bis sich auf einmal alles ändert. Frank wird in seiner Wohnung tot aufgefunden. Für die Polizei ist der Fall klar: Es war Selbstmord. Kevin allerdings glaubt keine Sekunde daran und ihn lässt der Tod von Frank keine Ruhe. Auf der Suche nach Antworten, kreuzen sich seine Wege mit der Band „Sunrisers“ in der Sebastian der Leadsänger ist. Dieser hat sein eigenes Päckchen zu tragen und wie sollte es anders sein, kommen sich die beiden schnell näher....
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Kevin und Sebastian erzählt. So erfährt man schon vor ihrem ersten Zusammentreffen ihren bisherigen Werdegang. Einzelheiten aus der Beziehung von Kevin und Frank, sowie andererseits die Castingshow mit den „Sunrisers“ und deren plötzlichen Erfolg und Berühmtheit.
Nachdem Frank gestorben ist, ändert sich alles und auf der Suche nach Hinweisen findet Kevin ein Tagebuch und stößt dabei auf die „Sunrisers“. Viele Zufälle führen dazu, dass er mit der Band – vor allem Sebastian - in Kontakt kommt. Ein wenig viele Zufälle, allerdings nicht in dem Maße, dass es unglaubwürdig erscheint.
Neben der Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden anbahnt, spielt natürlich der wahre Grund warum Frank sterben musste eine Rolle. Auf der Suche nach Antworten, merkt man Kevin seine impulsive Art an und auch, wie ihn der Tod wirklich mitnimmt. Im Kontrast dazu steht die ganze Zeit die Anziehung zu Sebastian. Dieser Konflikt in dem er sich befindet, wurde glaubwürdig und mit viel Gefühl übermittelt. Die Ermittlungen hätten ein wenig mehr Spannung vertragen können, aber dafür war die Auflösung doch überraschend.
Die gesamte Geschichte behandelt aber auch vor allem das Thema des Outings bzw die Schwierigkeiten in der Öffentlichkeit. Zunächst ist es Kevin der durch seine Sportlerkarriere ein großes Problem damit hat. Danach steht dann Sebastian im Vordergrund. Als Leader und Aushängeschild der Band, soll er natürlich der Traum der Mädchen sein. Was gibt es da schlimmeres, wenn er eine Beziehung hat oder gar schwul ist. Dieses Thema ist nicht neu, wird aber wohl in der Gesellschaft noch länger eine große Rolle spielen. Probleme mit fanatischen Fans, die Angst mit seinem Outing die Band zu gefährden oder gar ihre Karriere zu zerstören....Dies alles brachte die Geschichte nochmal auf eine andere Ebene und rundete sie vollständig ab.
Warum das Buch mich dennoch nicht zu 100% überzeugen konnte lag daran, dass es mir mitunter etwas schnell ging. Die Beziehung zwischen Kevin und Sebastian entwickelte sich zu schnell und auch dadurch waren die Charakterentwicklungen mitunter etwas unglaubwürdig. Ein bisschen mehr Tiefe vielleicht.