Rezension vom 13.09.2015
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Mir hatte Kristan Higgins Fang des Tages so gut gefallen und passend zu den warmen Temperaturen hatte ich Lust auf eine leichte romantische Lektüre – bitte keine Herausforderungen bei dem Wetter, dehydrieren ist schon anstrengend genug.
So kam eins zum andern und ehe ich es mich versah hatte ich einen weiteren Band der Autorin in der Hand ;)
INHALT:
Chastity O'Neill, Schwester von vier Brüdern und Teil des großen O'Neill Clans, ist alles andere als ein zerbrechliches Modepüppchen. Sie ist stattliche 1,81 m, sportlich muskulös, 31 Jahre alt und nun ja, einfach eine von den Jungs. Eine, mit der man ein Yankee Spiel angucken, ein Bier trinken oder den nächsten Marathon laufen kann.
Doch Chastity wünscht sich mehr, sie will das, was ihre Brüder haben: Einen liebevollen Partner, eine Familie, Kinder – und Travor Meade. Seit ihrer Jugend ist sie über beide Ohren in den Mann verliebt, der seit Kindheit an ein Teil der Familie ist, der wie ein Bruder für sie ist. Für den sie wahrscheinlich auch nur eine von den Jungs ist.
REZENSION:
Charaktere
Die Geschichte wird aus Chasitys Sicht erzählt. Dank ihrer großen Familie wimmelt das Buch zwar nur so vor Personen, aber die meisten anderen Familienmitglieder werden oft nur angeschnitten und nicht wirklich ausgeleuchtet. Es gibt nur eine Hand voll Figuren, die für die Geschichte relevant sind und die der Leser über Chastity besser kennen lernt.
Die Protagonistin kommt dadurch noch besser zur Geltung. Sie ist eine Mischung aus der Durchschnittstitelheldin, die sich verzweifelt Mann und Kinder wünscht, glücklicherweise aber auch ihre eher frauenuntypischen Eigenarten hat. Zum Glück. Ohne ihre Macken hätte ich Chastity viel zu flach und austauschbar gefunden.
Schreibstil
Das Buch ist super schnell und gut zu lesen. Higgins hat einen wunderbaren humorvollen Schreibstil, der einfach nur Spaß macht.
Handlung
Die Handlung dreht sich leider ein wenig im Kreis. Problematik ist wieder die Suche der Titelheldin nach Mann und Kinder und der Loveinterest, der doch nicht so recht will. In der Geschichte werden zwar immer wieder auch tiefgründigere Gedanken und Themen angekratzt, aber das wars dann auch. Aber das stört im Grunde nicht, wenn man einen romantischen, witzigen Roman liest, erwartet man schließlich das, was einen Kristan Higgins gibt. Eine wilde Verfolgungsjagd oder schmerzhafte Aufarbeitung von Kindheitstraumata würde den Leser sicher etwas irritieren – deshalb, alles gut.
Einzig die Tatsache, dass sich die Eckpfeiler der Geschichte nur so gering von Fang des Tages unterscheiden hat mich gestört. Ich finde es immer schade, wenn man ein Buch eines Autors liest und weiß, ok, jetzt habe ich alle gelesen.
Und das Ende war mir dann doch ein Tick zu kitschig. Aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache.
Cover
Fröhlich, knallige Farbe, gute Laune – passt. Das Cover ist zwar schlicht gestaltet, doch es spiegelt ganz gut das Lesegefühl und die Geschichte wieder.
Besonderheit
Die Herr der Ringe Witze. Oh Mann, was habe ich gelacht. Ich bin selbst großer Fan der Bücher und Filme und fand Chastitys Schwärmerei herrlich.
FAZIT:
Ein romantischer Roman mit einer teils ungewöhnlichen, teils klischeehaften Heldin. Obwohl die Story nichts Ungewöhnliches ist und recht vorhersehbar verläuft, macht es viel Spaß das Buch zu lesen. Es macht gute Laune und bei Chastitys Sportlichkeit regt es einen an, mal wieder die Laufschuhe anzuziehen.
Empfehlenswert für jeden Romantiker, der nichts gegen einen guten Schuss Humor hat. Und gegen Aragorn aus Herr der Ringe. Gegen den sollte man auch nichts haben ;)
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