Ich bin mit großen Erwartungen an diesen Kriminalroman aus Algerien herangegangen,weil mir Khadras Buch "Die Attentäterin" so gut gefallen und mich beeindruckt hatte.Doch dieses Mal haben mich die Intrigen und Korruptionsgeschäfte der Hautevolee in Algerien nicht sehr gefangen genommen.Das schöne tote Mädchen, das am Anfang des Buches eine Rolle spielt ,gerät immer mehr in den Hintergrund und  wird fast zur Nebensache Die Machenschaften  der reichen Leute waren für mich nicht sehr interessant und die polzeilichen Ermittlungen ließen meines Erachtens auch zu wünschen  übrig. Eigentlich sehr schade für diesen Autor!

Das Thema dieser neuen Serie hat mich sehr interessiert,nämlich dass ein Kleinkind aus Fahrlässigkeit zu Tode kommt weil die Bezugspersonen gerade mit etwas anderem beschäftigt waren.Die Mutter des Jungen ist Gesine Cordes,die bis dahin eine begeisterte Kriminalkommisarin war und dieser Schock sprengt alle familiären Bindungen.Ihre Ehe geht entzwei und ihre Schwester geht nach Spanien um dieser schwierigen Situation zuhause zu entkommen.Gesine wirft auch ihren Beruf hin und lässt sich zu einer Friedhofgärtnerin umschulen um etwas mehr Ruhe in ihr Leben zu bringen.
Der Junge ist deshalb gestorben,weil er Blätter einer giftigen Pflanze gegessen hat als niemand auf ihn aufgepasst hat weil alle anderweitig beschäftigt waren.Solche giftigen Pflanzen sollte man nicht an einer Terrasse pflanzen,auch wenn sie sehr schön aussehen.Gesine meinte,sie hätte ihre Schwester gebeten auf den Jungen aufzupassen,aber Gesine fühlt sich auch schuldig an dem Tod des Kindes,weil sie die giftige Pflanze so ungünstig im Garten platziert hatte. Nach vielen Jahren kommt die Schwester mit Mann und Zwillingen nach Hause zurück um sich mit Gesine auszusöhnen.Das gelingt leider nicht denn plötzlich ist die Schwester tot,von einem Zug überfahren.War es nun Selbstmord oder Mord? Das ist recht gut erzählt, aber die Spannung verliert sich langsam und das finde ich sehr schade.
Ich bin ja mal gespannt ob Gesine wieder in ihren Beruf zurückgeht und ob weitere Fälle folden werden.

Mich hat dieser 7. Fall von Bruno sehr gefangengenommen, weil man eine ganze Menge über die jüngste Vergangenheit der Gegend erfährt.Bruno wird mit einem grässlich verstümmelten Toten konfrontiert,den er kannte, und durch seine Aufklärungsbemühungen stellt er fest,dass es offenbar in der der Moschee angegeliederten Schule Bestrebungen gibt,neue Kämpfer für den IS zu rekrutieren.Darunter fällt auch der autistische Jungendliche Sami,der plötzlich in Afghanistan  aufgetaucht ist,weil er ein großartiger Bastler ist und fast alles Kaputte wieder reparieren kann.Seine Fähigkeiten werden von der IS ausgenützt,aber der junge Mann will wieder nach Hause.Bruno ist sehr froh darüber,dass das gelingt,denn er mag Sami sehr.Kann man ihn für diese Sache in Afghanistan zur Rechenschaft ziehen oder ist er nur ausgenutzt worden?.Nebenbei erfährt man auch von einer großzügigen Schenkung eines jüdischen Geschwisterpaares,das sich bei der Gemeinde bedanken möchte,dass sie unter Hitler den beiden Geschwistern Unterschlupf gewährt haben.Bei dem Toten handelt es sich offenbar um einen Undercover-Agenten der bestraft worden war.Zur Aufklärung kommen dann auch Leute des FBI zum Zuge und Bruno muss versuchen,sich nach vielen Seiten hin zu verteidigen um diese Sache in den Griff zu bekommen.Mir gefällt nach wie vor die menschliche Art wie Bruno agiert,wenn er sich für seine Leutchen in Saint-Denis einsetzt.Ich freue mich auch schon wieder auf einen neuen Fall, der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt!