Rezension vom 29.12.2014
(9)
Meerjungfrauen, so ein Quatsch! Das wird sich wohl auch Jens Ahrens gedacht haben, der Protagonist in diesem rasanten Mystery-Thriller, bis zu dem Punkt an dem er einer waschechten Meerjungfrau gegenüber steht. Das klingt ziemlich abgefahren und ist es auch, denn die Begegnung mit dem Fabelwesen ist nicht die Einzige und darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man sich dieses Buch zu Gemüte führt. Es handelt sich zwar schon um einen Thriller, aber eben auch mit einer gehörigen Prise Mystery bzw. Fantasy.
Zum Inhalt des Buches möchte ich gar nicht mehr erzählen, das haben schon meine Vorgänger übernommen und außerdem läuft man auch direkt Gefahr, etwas zu spoilern. Überraschende Wendungen gibt es nämlich in so ziemlich jedem Kapitel, was das Lesen zu einem sehr rasanten und nervenaufreibenden Erlebnis macht. Man befindet sich sehr schnell in dieser Spirale, die einen immer weiter in die Geschichte reinzieht und in der man das Buch nur sehr schwer aus den Händen legen kann. Den Schreibstil würde ich als locker und einfach beschreiben, was aber in keinem Fall schlecht ist, sondern nur dazu beiträgt, dass man die Geschichte schnell nacheinander weglesen kann. Die Spannung ist kontinuierlich auf einem hohen Niveau, die Kapitel enden nicht selten mit einem Cliffhänger.
Die Geschichte enthält jede Menge Elemente eines klassischen Thrillers. Da gibt es falsche Freunde, scheinbar ins Leere laufende Spuren und auch jede Menge Action. Auf der anderen Seite steht aber ein sehr starkes Fantasy-Element, was meiner Meinung nach diesem Buch einen besonderen Charme verleiht. So könnte man es fast als die perfekte Kombination für Thriller - und Fantasyfans bezeichnen. Mehr möchte ich aber auch dazu nicht schreiben, denn sonst würde ich viel zu viel verraten.
Die Charaktere sind ziemlich einfach gestrickt und bedienen sich auch in so mancher Klischeekiste, aber das empfand ich gar nicht als so störend. Denn sie kommen einem vor, als wären sie wirklich aus dem Leben gegriffen und könnten unsere unbekannten Nachbarn von nebenan sein. Das macht es relativ leicht, sich mit ihnen zu identifizieren und letztendlich auch mit ihnen mitzufiebern, mitzuleiden und so weiter. Schön fand ich auch, dass man die "Wandelbarkeit" der Charaktere auf den ersten Blick gar nicht erkennen kann und man dann umso mehr überrascht ist, wenn sie ihr wahres Gesicht enthüllen. So viel also zum Thema Vorhersehbarkeit, diese bleibt in jederlei Hinsicht komplett aus.
Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich habe das Buch förmlich eingeatmet. Da ich sowohl großer Thriller als auch Fantasyfan bin, war dieses rasante Buch quasi die perfekte Mischung für mich. Ein wunderbares und auch gruseliges Buch, das einem einige spannende Lesestunden bereiten kann.
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