Rezension vom 18.09.2015
(3)
Inhalt:
Miia Pohjavirta musste ihren Polizei-Job für Ermittlung in sozialen Netzwerken wegen ihrer Internet-Sucht an den Nagel hängen. Als Sonderpädagogin ist sie jetzt an ihre alte Schule und damit in ihre Heimatstadt zurückkehrt. Es soll endlich Ruhe in ihr Leben einkehren. Aber am ersten Schultag nach den Ferien macht es schnell die Runde: die 16jährige Schülerin Laura Anderson ist verschwunden. Ihre Eltern richten in ihrer Verzweiflung auf der Suche nach ihrer Tochter eine Facebook Seite ein und lösen damit einen wahren Shitstorm aus. Von Satanskult, Drogen und Sadomaso-Spielen ist die Rede, jemand will Laura in Amsterdam gesichtet haben. Jeder hat seine eigene Theorie, wo Laura steckt, aber am meisten scheint Miias Bruder Niklas zu wissen, der als Psychologe an der Schule arbeitet. Der Sommer, der für Miia so strahlend und hoffnungsvoll begann, wird zum düsteren Albtraum.
Meinung:
Eines erstmal vorweg: Der Roman wurde als Psychologischer Thriller beworben und mit Gone Girl verglichen. Das wird man hier nicht finden. Wie es auch auf dem Buchcover steht, würde ich das Buch eher als „Roman“ bezeichnen. Man sollte hier nicht mit falschen Erwartungen rangehen, da man sonst (wie viele in der Leserunde) enttäuscht wird.
Der Schreibstil ist sehr leicht und locker. Er erinnert fast an ein Jugendbuch. Es gibt in dem Buch ein paar kurze Sexszenen, die sich für mich manchmal etwas fremd angefühlt haben, einfach weil sie meiner Meinung nach nicht zum Schreibstil passen.
Ansonsten war der Schreibstil angenehm und man konnte das Buch sehr schnell durchlesen!
Mit der Protagonistin Miia bin ich nicht ganz warm geworden. Im Buch wird ständig betont, dass sie bei der Polizei eine der besten Internetexperten war und gute Arbeit geleistet hat. Diese Kompetenz habe ich bei ihr nicht entdecken können. Einige Schlüsse, die für den Leser ziemlich offensichtlich sind, fallen ihr einfach gar nicht auf oder sie verfolgt sie nicht weiter. Auch als Sonderpädagogin kann ich sie nicht wirklich ernst nehmen, da die Gespräche mit den Schülern oft ins Leere laufen. Zum Schluss gab es ein Gespräch mit einer Schülerin, die im zweiten Teil wohl eine größere Rolle spielen wird, und Miia ist überhaupt gar nicht auf das gesagte eingegangen und hat sie nur belächelt! Das hat zwischendurch doch etwas genervt und sie konnte mir leider nicht wirklich sympathisch werden.
Ihre Freundinnen sind sehr nach stereotyp gebastelt und sind auch nicht gerade Sympathieträger.
Gut gefallen hat mir ihr Bruder Nikke und der Ermittler Korhonen, auch wenn ich einige deren Handlungen nicht nachvollziehen kann. Aber gerade zum Schluss hat mir vor allem Korhonen gefallen und ich hoffe, dass er sich in den weiteren beiden Teilen nochmal entwickelt.
Das Buch ist nicht durchweg spannend, aber zwischendurch werden immer wieder einige Fragen aufgeworfen und lässt alles in einem neuem Licht erscheinen. Man merkt, das im Hintergrund etwas abläuft und das da noch weit mehr hinter steckt, als „nur“ Lauras Verschwinden. Zum Ende hin werden nochmal einige Fragen aufgeworfen, die sehr neugierig auf Band 2 und 3 machen!
Fazit:
Der erste Teil ist doch noch etwas holprig und hat einige Schwachstellen. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und ich wollte immer unbedingt wissen, wie es weitergeht. Bevor man sich für das Buch entscheidet, sollte man wissen, dass es kein Psychothriller ist und es hauptsächlich um Miia geht und nicht um Laura.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass Miia nochmal eine positive Entwicklung macht. Ich werde die Trilogie auf jedenfall weiterlesen!
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