Rezension vom 24.02.2010
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Jungfer Trudi, Tochter von Marie und Michel Adler, kommt langsam ins heiratsfähige Alter und hat sich ihren zukünftigen Ehemann auch schon ausgesucht: Junker Georg von Gressingen soll es sein. Sie liebt ihn und er liebt sie – jedenfalls behauptet er das, als er sie im Wald betrunken macht und mit ihr schläft. Auch schwört er, sofort bei ihrem Vater um ihre Hand anzuhalten. Doch Trudi wartet vergebens auf den Freier.
Derweil spinnt sich um ihre Heimatburg Kibitzstein eine politische Intrige, in deren Mittelpunkt der neue Würzburger Bischof steht, der sich das Land benachbarter Edelleute unter den Nagel reissen will, indem er behauptet, die von seinem Vorgänger geschlossenen Pachtverträge seien nichtig. Deswegen wollen Adlers die Hochzeit von Trudis Freundin nutzen, um Verbündete zu suchen. Doch es kommt alles anders als geplant, als Junker Georg auftaucht. Dieser sieht sich plötzlich in einer Zwickmühle, denn seine Familie hat sich dem Würzburger Bischof angeschlossen, Trudis Vater aber, dem sie ihren Fehltritt gebeichtet hat, will ihn zwingen, Trudi zu heiraten; doch damit würde er gegen den Willen seines neuen Herren handeln. Kurzerhand ersticht er Michel und flüchtet. Die daraufhin aufgebrachte Hochzeitsgesellschaft hält zuerst Ritter Otto von Meißen für den Mörder, da dieser ein Anhänger des Würzburger Bischofs ist, als neuer Vogt des Kibitzstein benachbarten Klosters eine Fehde mit den Adlers angefangen hat und überdies noch kurz vor dem Mord einen Streit mit Michel hatte. Doch war dieser zur Tatzeit zu betrunken und so fällt der Verdacht auf den Söldnerhauptmann Ritter Peter von Eichenloh, der sich einerseits für Otto eingesetzt hat und sich andererseits am Vortag mit Jungfer Trudi einen wortgewaltigen Disput geleistet hatte. Beide schwören heilige Eide auf ihre Unschuld und so bleibt der Mord vorerst ungelöst.
Zu Hause auf Burg Kibitzstein spitzt sich die Lage nach Michels Tod zu, denn die mit dem Würzburger Bischof verbündeten Nachbarn bedrängen nun Marie um Land und Geld. Um ihrer Mutter zu helfen, entschliesst sich Trudi als Älteste König Friedrich III aufzusuchen und diesen um Hilfe zu bitten, doch ahnt sie nicht, dass ihr Weg gefährlich und der König nicht so mächtig ist, wie sie es sich erhofft…
---Ich habe dieses Hörbuch zum Aufräumen gehört und war ziemlich enttäuscht, denn die Handlung war in weiten Teilen so langweilig, dass es mich kaum von der ungeliebten Arbeit ablenken konnte. Diesem Teil der Wanderhure fehlt der Witz und Pfeffer der Vorgänger. Zu viele Personen mit politischen Interessen wechseln zu oft die Seite und man blickt auch als eifriger Zuhörer bald nicht mehr durch, wer wer ist und wer zu wem hält. Die altbekannten Figuren Maries und Michels haben gehörig an Farbe verloren und ihre frühreife Tochter kann das kaum wettmachen. Trudi geht einem nämlich durchweg auf den Keks mit ihrer blinden Verliebtheit zu Junker Georg, den der Zuhörer schon auf der ersten CD als Tunichtgut erkennt. Die einzigen Lichtblicke bilden die spottenden Zankgespräche zwischen Trudi und Ritter Peter.
Fazit: Nur für Iny-Lorentz-Fans und Kenner der Vorgängerbände empfehlenswert, allen anderen würde ich lieber davon abraten.
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