Rezension vom 19.09.2015
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Inhaltsangabe:
Lucy bekommt Post. Von ihrem Leben. Es will sich unbedingt mit ihr treffen, denn es fühlt sich ziemlich schlecht und vernachlässigt, aber eigentlich hat Lucy gar keine Lust darauf ihrem Leben zu begegnen. Sie fühlt sich wohl in ihrer kleinen Einzimmerwohnung mitsamt ihrem Zwitter-Kater MrPan und dem Brandfleck auf dem Teppich. Außerdem müsste sie sich einigen unangenehmen Wahrheiten stellen, wenn sie sich auf ein Treffen mit ihrem Leben einlassen würde.
Meine Meinung:
Ich lese die Bücher von Cecelia Ahern meist ganz gern, weil sie schöne Liebesgeschichten schreibt, ab und an mit einer Prise irischer Mystik. Auch dieser Klappentext hat mich gleich angesprochen, weil ich den Gedanken sehr interessant finde, sein eigenes Leben zu treffen.
Ich habe mich vorher schon gefragt in welcher Gestalt das Leben Lucy begegnen wird. Als eine menschliche Person, oder als etwas ohne Körper (etwa in Form einer Stimme) oder vielleicht etwas ganz anderes. Die Darstellung hat mir im Grunde gut gefallen, ich hätte mir nur noch ein bisschen mehr Erläuterungen zum Konzept gewünscht. Zwar bleiben keine wichtigen Fragen offen, aber aus Interesse hätte ich schon gern mehr Informationen über das Leben gehabt. Sympathisch war mir das Leben trotz der guten Umsetzung nicht wirklich, was aber eigentlich okay ist, da ich auch Lucy nicht mochte.
Lucy ist wirklich anstrengend und unsympathisch, erst ganz zum Schluss wird sie ein bisschen erträglicher. Sie lügt ohne Ende und findet das nicht mal sonderlich schlimm, denn wenn das Ergebnis das gleiche ist, kann man den Weg dahin ja ruhig verändern. Mit ihr konnte ich wirklich überhaupt nichts anfangen, was mir ein bisschen die Freude am Lesen genommen hat.
Häufig hatte ich bei diesem Roman den Wunsch meinen Reader einfach in die nächste Ecke zu werfen. Es gibt für meinen Geschmack einfach zu viele unrealistische Kleinigkeiten, die mich echt genervt haben. Es fängt schon damit an, dass sich kein Mensch wundert das man sein Leben treffen kann. Das mag zwar daran liegen, dass es über diese Möglichkeit einen Artikel in der Zeitung gab, aber ich hätte es einfach schöner und realistischer gefunden, wenn das sozusagen ein Geheimnis bleibt und das nicht in der Welt völlig normal ist.
Die männlichen Protagonisten haben mir im Gegensatz zu Lucy sehr gut gefallen. Ihr Bruder Riley zum Beispiel ist zwar auch nicht der netteste Mensch auf Erden, aber er ist eben nicht gehässig oder unsympathisch, wenn er mal einen Witz macht oder so. Er ist eben einfach frech. Besonders mochte ich den Teppichreiniger Don, ein bodenständiger und sympathischer Typ.
Obwohl ich Lucy nicht mochte und an vielen Stellen sehr den Kopf schütteln musste, habe ich das Buch relativ schnell gelesen. Zum einen liegt das natürlich am leichten Stil der Autorin, aber es liegt auch an der Idee. Tatsächlich hat es mir gefallen, dass man sein Leben trifft und einem dadurch sein Verhalten und auch seine Wirkung auf andere bewusst wird.
Fazit:
Lucy als Protagonisten hat mir leider so gar nicht gefallen und auch das Leben selbst konnte bei mir nicht punkten. Die Darstellung des Lebens hat mir hingegen sehr gut gefallen, ebenso wie die männlichen Nebencharaktere. Inhaltlich gab es Situationen die mich nicht überzeugen konnten, insgesamt hat mir die Idee aber sehr gut gefallen.
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