Nach einer schmutzigen Trennung von ihrem Exmann, fährt Annabell Hansen mit ihrer kleinen Tochter Leonie nach Binz an die Ostsee um dort neu anzufangen. Sie ziehen in ein wunderschönes Haus, direkt am Strand, Leonie findet schnell Freunde im neuen KIndergarten und ein lukrativer Werbeauftrag für den sich Anabell beworben hat, steht kurz vor dem Abschluss.

Bei einem Blick aus dem Fenster Richtung Hafen trifft es sie wie ein Blitz:  dort, zwischen den anderen Schiffen liegt ein alter Fischkutter, der schon etliche Jahre auf dem Buckel hat. Annabell ist wie hypnotisiert, sie träumt schon davon aus dem Schiff ein schwimmendes Cafe zu machen mit Lesungen und Livemusik. Ein alter Seebär erzählt ihr, das der Besitzer des Schiffes verkaufen will. Jetzt hat es sie gepackt. Sie will den Kahn unbedingt haben, nimmt Kontakt zum Besitzer auf und bekommt einen Besichtigungstermin. Doch als sie dort eintrifft, sind da noch mehr Interessenten. Sie erfährt, das das Schiff zu DDR-Zeiten als Flüchtlingsschiff unterwegs war, was sie an ihre eigene Vergangenheit erinnert. Als kleines Kind wurde sie von ihrer Mutter im Stich gelassen, die zog nach Angaben der Stasi, ein Leben im Westen vor anstatt sich um ihr Kind zu kümmern. Die kleine Annabell wurde erst in ein Heim gesteckt und dann von den Hansens adoptiert. Von ihrer Mutter hörte sie nie mehr etwas.
Christian Mertens, ein weiterer Ineteressent an der "Sturmrose" schlägt Annabell vor, das Schiff zusammen zu kaufen. Zuerst ist sie skeptisch doch mit den hohen Kosten vor Augen willigt sie schließlich ein.
Bei der Reinigung des Schiffes findet Annabell einen Brief der sie neugierig macht. Sie beschließt mehr über die Vergangenheit des Schiffes herauszufinden und sticht dabei aber auch in das Wespennest ihrer eigenen Vergangenheit. Annabell weiß, das sie sich erst ihrer Vergangenheit stellen muss um ein neues und glücklicheres Leben zu beginnen.

Die Geschichte fand ich sehr spannend. Nicht nur die Vergangenheit von Annabell auch Christian Mertens Erlebnisse in seiner Kindheit waren traumatisch. Es war sehr ergreifend und für mich gut nachvollziehbar.

Nach einem schockierenden Besuch in einer Hühnermastanstalt beschließt Dana ab sofort auf vegane Kost umzustellen. Nicht nur zuhause sondern auch in ihrem Restaurant. Doch nicht alle sind begeistert davon. Als erstes bleiben ihre Gäste weg, dann packt Paul, ihr Lebensgefährte nach einem Streit seine Sachen und verschwindet. Dana versteht die Welt nicht mehr, dabei gibt sie sich doch solche Mühe, sucht immer nach interessanten Rezepten und Zutaten um ihrer Familie und den Gästen ihres Lokals eine  abwechslungsreiche vegane Kost zu präsentieren, die nicht nur gut schmeckt sondern auch sehr gesund ist. Dann steht ihr Vater vor der Tür und braucht eine neue Bleibe, weil ihn ihre Mutter rausgeschmissen hat. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, taucht Alexandra Müller-Mertens, eine taffe Immobilien-maklerin auf, die ihr mitteilt, das Wohnung und Lokal gekündigt worden sind, das Gebäude soll einem modernen Neubau weichen.
Doch AMM hat nicht mit der enormen Gegenwehr von Dana, ihrer Familie und Freunden gerechnet. Da ist Herr Twilling, Danas Vater, ein Lehrer im Ruhestand, der viel Zeit zum planen und organisieren hat, Hung Tai, Danas vietnamesischer Koch, der zusammen mit Dana ein veganes Liebesmenue kocht,das jedem die Sinne raubt und Lust auf mehr weckt. Eddy, der Freund aus dem Bioladen, der mit seinem Computertalent Dana mehr als einmal aus der Klemme hilft. Und da ist auch noch Philipp, Danas einziger treuer Gast und seltsamen Verhalten.

Ellen Bergs Roman hat mir bis auf wenige Ausnahmen gut gefallen. Es ist spannend geschrieben, über Hung Tais schlaue Sprüche für's Leben musste ich oft lachen bzw. den Kopf schütteln - er hat doch wirklich immer Recht ;O).
Doch ich will nicht zuviel verraten.
Es ist mein zweites Buch von Ellen Berg und wird nicht mein letztes sein.

**Klappentext**
Annas Leben ist aus den Fugen geraten. Nach einem schlimmen Unfall wird sie im Kreis ihrer chaotischen Familie wieder aufgepäppelt. Als ihre Wunden einigermaßen verheilt sind, kann sie sich langsam in ihr früheres Leben zurücktasten. Wird sie in New York ein neues Glück finden? Und warum ist ihr Mann Aidan spurlos verschwunden?
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Anna will unbedingt zurück nach New York, dort will sie herausfinden, was mit Aidan ist, der sich die ganze Zeit nicht bei ihr gemeldet hat. Nur ungern lässt ihre Familie sie ziehen, da sie wissen, was Anna dort erwartet.
Verzweifelt kämpft sich Anna durch ihre wiederkehrenden Erinnerungen, versucht in Kontakt zu ihrem Mann zu kommen und in ihrem Job wieder Fuss zu fassen. Doch sie ist nicht alleine, auf ihrem traurigen Weg zurück in ein normales Leben wird sie unterstützt von ihrer Familie und Freunden. Sie trifft Menschen mit ähnlichem Schicksal, obwohl zuerst dagegen, findet Anna genau dort Hilfe.
Ein Walsh-Familie Roman - wie man es kennt: witzig, ohne Mitleid für den anderen. Mit der richtigen Menge Dramatik und Spannung hat es mich wieder mal erwischt. Manches war etwas übertrieben - aber wer weiß, wie wir in dieser Situation reagieren würden? Jeder Strohhalm ist willkommen um das Leben zu erleichtern oder die Vergangenheit aufleben zu lassen - egal was dabei herauskommt.
Nur, was das Ganze mit einem Erdbeermond zu tun hat, konnte ich nicht herausfinden. Der Originaltitel heißt " Anybody out there" was logischer ist.